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Weil er Tempel schändete: Gläubige prügeln Mann zu Tode

In Indien wollte ein Mann angeblich das wichtigste Heiligtum der Sikhs schänden. Deswegen prügelten ihn Gläubige zu Tode. Der Vorfall wird untersucht.

Nicolas Kubrak
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Der Goldene Tempel in Amritsar.
Der Goldene Tempel in Amritsar.
NARINDER NANU / AFP / picturedesk.com

Medienberichten zufolge war der Mann am Samstagabend während eines Gebetes über ein Geländer in das Allerheiligste des Goldenen Tempels in der nordindischen Stadt Amritsar gesprungen.

Wollte Schwert ergreifen

Der Sender NDTV berichtete, dass der Mann versucht haben sollte, ein Schwert zu ergreifen, das vor dem heiligen Buch der Sikhs, Guru Granth Sahib, aufbewahrt wird. Gläubige hätten ihn jedoch aufgehalten und erschlagen, hieß es in dem Bericht. Charanjit Singh Channi, Regierungschef des Bundesstaates Punjab, verurteilte die Tat des Mannes als "abscheulich und höchst unglücklich". Er ordnete eine Untersuchung an, um das Motiv und die "wahren Verschwörer hinter der heimtückischen Tat" herauszufinden, schrieb er auf Twitter.

Hochsensibles Thema

Die Sikhs sind eine religiöse Minderheit, die vor allem im Norden Indiens leben. Der Schutz des Guru Granth Sahib und der Sikh-Schreine ist für die Religionsgemeinschaft ein hochsensibles und wichtiges Thema. 

1984 ereignete sich ein ähnlicher Fall: Damals wurde die ehemalige indische Premierministerin Indira Gandhi von zwei ihrer Sikh-Leibwächter ermordet, nachdem sie befohlen hatte, einen Angriff der Armee auf den Goldenen Tempel in Amritsar befohlen hatte. Im Tempel hatten sich militante Anhänger der Sikhs verschanzt. Der Mord löste im ganzen Land Unruhen aus, bei denen damals fast 3000 Sikhs getötet wurden.

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