Szene

Weimar und der erste Weihnachtsbaum für alle

Land: D, Genre: Gesellschaft + Soziales

Heute Redaktion
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Bild: Kein Anbieter

Der Buchhändler Johann Wilhelm Hoffmann stellte am Vorweihnachtsabend 1815 vor seinem Laden einen Christbaum auf, den ersten öffentlichen Weihnachtsbaum für arme Kinder in einer deutschen Stadt. Vor dem Cranachhaus, auf dem Weimarer Marktplatz. Dieses Zeichen der Nächstenliebe ging hinaus in die Welt, auf die Plätze und Märkte, in die Wohnzimmer, die Kriegslazarette, die Hospize. Daraus erwuchs der Gedanke der Nächstenliebe und der sozialen Fürsorge. Der Dichter von "O Du Fröhliche", Johannes Daniel Falk, trug mit seiner "Gesellschaft der Freunde in der Not" die Botschaft von der Fürsorge für die Bedürftigen ins Land hinein. Und der Weimarer Innenstadtverein und die Händler nehmen alljährlich die Spur wieder auf, die einst Pfarrer Alexander Wessel, ebenfalls ein Weimarer, legte. Im Jahr 1924 verteilte er auf den Treppen des Landesmuseums, unter einem leuchtenden Weihnachtsbaum, Spenden von begüterten Weimarern. Von den Nazis wurde diese wohltätige Aktion verboten, und Pfarrer Wessel kam ins KZ Buchenwald.