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Weiße Professorin gab sich als Schwarze aus

Ein bizarrer Betrugsfall hat sich an einer US-Universität ereignet. Professorin Jessica Krug enthüllte, eigentlich eine weiße Jüdin zu sein.

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Jessica Krug gab sich als Schwarze aus.
Jessica Krug gab sich als Schwarze aus.
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Einmal hatte Jessica Krug nordafrikanische Wurzeln, ein anderes Mal afroamerikanische, dann karibische. Doch eigentlich ist die Geschichtsprofessorin eine weiße Jüdin aus Kansas City, die sich in den vergangen Jahren verschiedener kultureller Identitäten bediente. Dies hat Krug, die an der George-Washington-Universität Geschichte lehrt, in ihrem Blog "Die Wahrheit und die antischwarze Gewalt meiner Lügen" veröffentlicht.

Sie habe nicht nur diese Identitäten geklaut, obwohl sie überhaupt kein Recht dazu gehabt habe. Sie habe auch Beziehungen zu liebevollen Menschen aufgebaut, die ihr vertrauten und sich um sie sorgten – "obwohl ich weder Vertrauen noch Fürsorge verdient hatte". Ihr Verhalten sei unethisch, unmoralisch, antischwarz und kolonial gewesen.

In einer ihrer Rollen, so die "Daily Mail", habe Krug unter ihrem Pseudonym Jessica La Bombalera weiße New Yorker, die Schwarze zu wenig unterstützt hätten, beschimpft. Auch soll sie andernorts über ihre versklavten Vorahnen geschrieben haben: "Meine Vorfahren, unbekannt, namenlos, die ihr Leben in eine Zukunft bluteten, von der sie keinen Grund hatten, zu glauben, dass sie selbst darin existieren könnten oder sollten."

Professorin suspendiert

Als Ursache für ihre jahrelangen Lügen sieht sie mentale Probleme, die sie seit ihrer Kindheit plagten. Sie spricht von Dämonen, die sie zu bekämpfen versucht habe. "Aber mentale Probleme können und werden nie erklären, rechtfertigen und entschuldigen", was sie getan habe.

Die Expertin für afroamerikanische Geschichte habe schon lange darüber nachgedacht, mit ihren Lügen aufzuhören. "Aber meine Feigheit war jeweils stärker als mein Gewissen." Krug gibt zu: "Ich bin ein Feigling."

Die Universität, an der sie seit 2012 dozierte, hat eine Untersuchung eingeleitet, wie die "New York Times" berichtet. Krug werde dieses Semester zudem nicht lehren dürfen. In einer Mitteilung schrieb die Universität, dass sie die Situation ernst nehmen und die Betroffenen unterstützen wolle.

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