Wien
Weißes "Ho Haus" ließ Denkmalschützer rot sehen
Ganz in weiß erstrahlt das Lokal "404 – don't ask why" von Martin Ho am Wiener Naschmarkt. Nach einer Klage geht der Fall nun in die nächste Instanz.
Im Vorjahr zog Martin Ho mit seinem Lokal "404 – don't ask why" in das Kleine Haus der Kunst am Wiener Naschmarkt. Vor dem Einzug des Gastrokönigs wurde das ehemalige "Verkehrsbüro"-Haus saniert – und weiß gestrichen. Das ließ die Denkmalschützer rot sehen. Denn das Gebäude wurde 1922 von zwei Schülern von Otto Wagner zweifarbig erreichtet. Die Seitenteile des Hauses waren bis vor der Sanierung in einem rötlichen Farbton.
Haus soll wieder rot-weiß sein
Dem Bundesdenkmalamt war die Umgestaltung ohne Genehmigung nicht recht, Mitte Juli wurde eine Strafanzeige eingebracht. Auch einen Antrag auf Wiederherstellung des denkmalgerechten Zustandes gab es. Der Farbenstreit beschäftigte Richter und Anwälte. Bereits im Sommer entschied das Verwaltungsgericht, dass der alte Zustand innerhalb von vier Monaten wieder hergestellt werden müsse. Doch der Besitzer der Immobilie legte Berufung ein, stellte einen Antrag auf Aufschiebung. Diesem wurde vom Gericht stattgegeben. Im Winter wären die Arbeiten an den Hauswänden nicht durchführbar, so die Begründung.
Nun geht die Causa in die nächste Instanz vor den Verwaltungsgerichtshof. Der Besitzer meinte bereits, er sei einer Wiederherstellung der ursprünglichen Fassade nicht abgeneigt, hoffe auf eine Lösung mit dem Bundesdenkmalamt.