Österreich

Discos bleiben bis auf unbekannte Zeit geschlossen

Heute Redaktion
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Während Restaurants und Gasthäuser am 15. Mai wieder öffnen dürfen, herrscht in der heimischen Nachtgastronomie weiterhin Unklarheit. Diskotheken bleiben auf unbestimmte Zeit geschlossen.

Die heimische Nachtgastronomie scheint für die österreichische Bundesregierung nicht existent zu sein. Restaurants, Cafes und Wirtshäuser dürfen ab 15. Mai wieder öffnen.

Planungssicherheit fehlt

Die Nachtgastronomie wurde jedoch in der Pressekonferenz der Regierung am Dienstag gar nicht erwähnt. Erst auf Nachfrage eines Journalisten ging Tourismusministerin Elisabeth Köstinger mit einer kaum aussagekräftigen Antwort darauf ein.

Es fehlt weiterhin die Planungssicherheit für Bars, Clubs und Diskotheken, die bekanntlich zwischen 22 und 6 Uhr ihr Kerngeschäft haben. Nachtgastronomische Betriebe können die Auflagen der Regierung kaum erfüllen. Dennoch geht es hier um Tausende Arbeitsplätze.

"Es ist der heimischen Nachtgastronomie vollkommen bewusst, dass die Gesundheit und das Allgemeinwohl in Zeiten wie diesen über allem anderen steht, doch ohne jedweder Planungssicherheit hinsichtlich eines möglichen Öffnungstermins werden Gespräche mit Banken zur Zwischenfinanzierung schier unmöglich, sind diese ja schon bei anderen Branchen von großen Hürden gekennzeichnet", erklärt Stefan Ratzenberger, Sprecher der österreichischen Nachtgastronomen.

Weiters führt er aus: "Mit dieser steten Ungewissheit werden gesunde Betriebe in den Ruin getrieben. Sieht so die von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck bezeichnete 'rot-weiss-rote Auferstehung' der österreichischen Wirtschaft aus?"

Zwei Drittel der Betriebe könnten Krise nicht überstehen

Hunderten Betrieben droht aufgrund der Einschränkungen die Insolvenz. Bleiben staatliche Planungen zur Hilfe der Nachtgastronomie weiterhin aus, so ist davon auszugehen, dass zwei Drittel aller Diskotheken, Clubs und andere nachtgastronomische Einrichtungen die Corona-Krise nicht überstehen werden.

"Allein in der Bundeshauptstadt Wien erwirtschaftet die Nachtgastronomie jährlich eine Milliarde Euro - ein nicht zu vergessender Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor für die Stadt", so Stefan Ratzenberger. Und weiter: "Es darf nicht passieren, dass gesunde Unternehmen und deren Eigentümer zu Bittstellern in unserem Land werden. Dies betrifft natürlich nicht nur die Nachtgastronomie, sondern alle Branchen der heimischen Wirtschaft."

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