Wirtschaft

Welt-Ei-Tag: Tierschützer wollen bessere Kennzeichnung

Heute Redaktion
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Am 9. Oktober rufen Eierproduzenten weltweit zum alljährlichen Aktionstag - mit dem Ziel, den Eierkonsum anzukurbeln. Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten hat ein Video produziert, in dem ein auf der Mariahilfer Straße wandelndes Ei daran erinnern soll, wie viele männliche Kücken im deutschsprachigen Raum direkt nach dem Schlüpfen getötet wurden. Die Tierschützer fordern zudem eine Kennzeichnung bei verarbeiteten Produkten.

Am 9. Oktober rufen Eierproduzenten weltweit zum alljährlichen Aktionstag – mit dem Ziel, den Eierkonsum anzukurbeln. Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten hat ein Video produziert, in dem ein auf der Mariahilfer Straße wandelndes Ei daran erinnern soll, wie viele männliche Kücken im deutschsprachigen Raum direkt nach dem Schlüpfen getötet wurden. Die Tierschützer fordern zudem eine Kennzeichnung bei verarbeiteten Produkten.
 

Eines der Hauptprobleme, das in den Videos thematisiert wird, sind  die Haltungsbedingungen: Viele Hennen würden weiterhin in Käfigen leben. Dies sei für den Verbraucher nicht ersichtlich, weil Eier oft in Produkten wie Nudeln, Saucen und Keksen verarbeitet werden aber dort, anders als bei den Schaleneiern, nicht gekennzeichnet werden müssen. Vier Pfoten fordert daher erneut eine Kennzeichnungspflicht für die Herkunft von Eiern in verarbeiteten Produkten.

 
2014 wurden in Österreich knapp 2 Mrd. Eier verbraucht, das sind im Schnitt jährlich 234 Eier pro Kopf. 84 % davon konnten über heimische Produktion abgedeckt werden. Der Rest wurde importiert. Zum Teil handelte es sich dabei um Eier aus Käfighaltung. Diese ist in Österreich seit 2009 verboten, bereits errichtete Ställe dürfen jedoch noch bis 2020 betrieben werden. Besonders über Importe landen aber nach wie vor Käfigeier auf unseren Tellern. „Der Großteil wird aus der Europäischen Union importiert und stammt von Hennen aus ausgestalteten Käfigen“ so Indra Kley von Vier Pfoten.  „Hennen können in den Käfigen ihre natürlichen Verhaltensweisen nicht ausleben und haben mit 750 cm2 nur etwas mehr Platz als ein A4-Blatt“.

Die Käfigeier würden in verarbeiteten Produkten wie Nudeln, Keksen und Saucen sowie in der Gastronomie landen. „Hier wird Tierleid am Konsumenten vorbeigeschwindelt“, klärt Indra Kley auf. Die Tierschützer fordern seit Jahren eine verpflichtende Kennzeichnung für Eier in verarbeiteten Produkten. Nur so kann gewährleistet werden, dass Konsumenten die Wahl haben und sich für Eier aus tierfreundlicher Haltung entscheiden können.

 

Käfigeier sind jedoch nicht das einzige Tierschutzproblem, das bei der Eierproduktion entsteht und in den VIER PFOTEN Videos angesprochen wird. Ein durchaus „unbeliebtes“ Thema in der Eierbranche sind die männlichen Küken. Da Legehennen einzig auf die Legeleistung optimiert wurden, setzen die männlichen Tiere bei der Mast zu wenig Fleisch an, um ökonomisch rentabel zu sein. Aus diesem Grund werden männliche Tiere meist direkt nach dem Schlupf aussortiert und getötet. In Österreich waren das 2014 9,4 Millionen Küken.

 

„Die Biobranche in Österreich zeigt, dass es auch anders geht“, so Kley. Im Mai 2015 einigten sich die zwei Brütereien Österreichs, der Biodachverband und der Lebensmitteleinzelhandel darauf, dass in Zukunft für die Bio-Eier keine männlichen Eintagsküken mehr getötet werden. Wegbereitend für diese Branchenlösung war auch das Projekt „Haushuhn und Gockelhahn“ in Kooperation mit Ja!Natürlich.

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