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Weltraumschrott bedroht Austro-Satelliten UniBrite

Heute Redaktion
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Bild: ESA/dpa

Weltraumschrott bedroht den österreichischen Mini-Satelliten UniBrite. Am Dienstag soll ein Teil eines zerstörten chinesischen Wettersatelliten dem 2013 gestarteten Gerät der Uni Wien auf rund neun Meter nahe kommen. "Das wird eine knappe Sache", sagte Werner Weiss, Astrophysiker an der Uni Wien.

Weltraumschrott bedroht den österreichischen Mini-Satelliten UniBrite. Am Dienstag soll ein Teil eines zerstörten chinesischen Wettersatelliten dem 2013 gestarteten Gerät der Uni Wien auf rund neun Meter nahe kommen. "Das wird eine knappe Sache", sagte Werner Weiss, Astrophysiker an der Uni Wien.

Die österreichischen Nano-Satelliten "Tugsat-1" und "UniBrite" wurden 2013 als erste von insgesamt sechs Satelliten der Mission "Brite" ins All geschickt. Sie sammeln Daten über Helligkeitsschwankungen massiver, sehr heller Sterne. Astronomen erwarten sich davon neue Aufschlüsse über die inneren Vorgänge der Himmelskörper.

Die US-Organisation Space-Track hat die Aufgabe, Weltraummüll in Evidenz zu halten und mögliche Gefahren zu melden. "Erstmals gibt es nun Gefahr für unseren Satelliten", sagte Weiss. Konkret handelt es sich um einen Teil von "Fengyung 1C", einem 1999 gestarteten chinesischen Wettersatelliten, der 2007 im Rahmen eines chinesischen Anti-Satelliten-Raketentests zerstört wurde. Übrig blieben zahllose Teile, die als Weltraumschrott die Erde umkreisen.

Banges Warten

Einer dieser Teile wird "UniBrite" nun gefährlich nahe kommen. Die erste Warnung hat Weiss am Samstag erhalten, da war noch von einem Abstand von 119 Metern die Rede. Am Sonntag hieß es dann, dass sich der Schrottteil am Dienstag um etwa 2.45 Uhr auf neun Meter dem Satelliten annähern werde. Derzeit liege die Abweichung von dieser Prognose bei plus/minus drei Metern, sagte Weiss, der hofft, dass es zu keinem Zusammenstoß kommen wird.

Kampf gegen Weltraumschrott

Gegen die von Weltraummüll ausgehende Gefahr wird laut einer Aussendung der Uni Wien derzeit mit zweierlei Strategien vorgegangen: die physische Beseitigung des Weltraummülls durch technische Maßnahmen sowie rechtliche Regelungen, um künftig Weltraummüll überhaupt zu verhindern.

Die Verhandlungen im Rahmen des United Nations Commitee on the Peaceful Uses of Outer Space Law (UNCOPUOS) über die rechtlichen Regelungen gehen nach Angaben der Uni aber nur zögerlich voran. Von österreichischer Seite ist die an der Uni Wien tätige Juristin Irmgard Marboe maßgeblich an der Entwicklung von Rechtsnormen beteiligt.