Der belarussische Machthaber Lukaschenko, der von Politbeobachtern als "letzter Diktator Europas" bezeichnet wird, pflegt ein enges Verhältnis zu Kreml-Despot Putin. Aus Sicht von Lukaschenko sei jetzt die Zeit für Friedensgespräche gekommen. Andernfalls könnte ein atomarer "Weltuntergang" drohen.
Die Front sei festgefahren und die Bedingungen für Friedensgespräche seien gegeben. "Wir sind offen, Vereinbarungen zu treffen", wird Lukaschenko von der staatlichen, russischen Agentur TASS zitiert. Vorschläge, die zwischen russischen und ukrainischen Vertretern in der Türkei in den ersten Kriegswochen diskutiert worden seien, könnten als Ausgangspunkt für Verhandlungen dienen, meinte der belarussische Machthaber. Diese wurden im April 2022 abgebrochen.
Gleichzeitig warnte Lukaschenko vor einem "Weltuntergang", falls Russland den Einsatz von Atomwaffen als Vergeltungsmaßnahmen gegen westliche Aktionen einsetze. Russland hat wiederholt davor gewarnt, dass die Unterstützung des Westens für die Ukraine zu einer direkten Konfrontation mit Russland führen und einen Atomkonflikt auslösen könnte. Zur Erinnerung: Ende 2022, als russische Truppen in die Defensive gedrängt wurden, soll Wladimir Putin an den Einsatz eines atomaren Sprengkopfs gedacht haben. Das teilten hochrangige US-Beamte mit, "Heute" berichtete.
Dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski zufolge will Russland eine geplante internationale Friedenskonferenz in der Schweiz am 15. und 16. Juni verhindern. Demnach gebe es "konkrete Daten, dass Russland nicht nur den Friedensgipfel stören will, sondern auch einen konkreten Plan hat", warnte der Präsident am Mittwochabend. Dabei soll es darum gehen, "wie man vorgeht, dass es noch länger keinen Frieden gibt", so Selenski.
Die Konferenz mit bis zu 80 Staaten soll russlandfreundliche Mächte wie Indien, Südafrika oder Brasilien für die ukrainischen Vorstellungen einer Friedenslösung gewinnen. Vor allem China wird umworben, teilzunehmen.