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Weltweit 50 Millionen Kinder vertrieben

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Erschreckende Zahlen bringt ein neuer Bericht des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF ans Tageslicht. Demnach wachsen fast 50 Millionen vertriebene Kinder nicht in ihrer Heimatregion auf.

Zum ersten Mal wurde der Bericht zu Flucht und Migration von Kindern am Mittwoch in New York präsentiert. Laut des Berichts "Entwurzelt" befinden sich 28 Millionen Minderjährige auf der Flucht vor Krieg und Waffengewalt. Weltweit ist jeder Zweite Flüchtling minderjährig, 2015 wurden 16 Millionen Kinder in Krisengebieten geboren.

17 Millionen Kinder und Jugendliche haben innerhalb des eigenen Landes Unterschlupf gefunden, elf Millionen im Ausland. 22 Millionen Kinder haben ihre Heimat auf der Suche nach einem besseren Leben verlassen.

Zahl unbegleiteter Asylwerber angestiegen

Immer mehr Kinder flüchten ohne Begleitung durch ihre Eltern, im Jahr 2015 beantragten 100.000 minderjährige Flüchtlinge Asyl. In Europa kamen in der ersten Jahreshälfte 2016 zwei Drittel der jugendlichen Asylwerber aus Syrien, Afghanistan und Irak.

Schulbesuch nicht selbstverständlich

Ein großes Problem ist das Thema Schulbesuch. In zehn afrikanischen und asiatischen Ländern gehen nur drei von fünf Kindern in die Schule. In Liberia besuchen fast zwei Drittel der Kinder keine Volksschule. Prekär ist die Lage auch in Südsudan (59 Prozent besuchen keine Schule), Afghanistan (46 Prozent), Sudan (45 Prozent), Niger (38 Prozent) und Nigeria (34 Prozent). Syrien gehört zwar nicht zu den zehn am schlimmsten betroffenen Staaten, allerdings gehen 2,1 Millionen Kinder zwischen 5 und 17 nicht in die Schule.
Die UNICEF fordert mehr Schutz für Kinder vor Gewalt, Ausbeutung und Menschenhandel. Kinder dürften nicht inhaftiert und bei Grenzkontrollen oder Asylverfahren nicht von ihren Eltern getrennt werden. Zur Zusammenführung der Kinder mit ihren Familien müssten "alle möglichen Maßnahmen ergriffen" werden.