Wien

Weltweite Fahndung – Polizei jagt Wiener Drogen-Paten

Nach einem mutmaßlichen Wiener Drogen-Paten wird derzeit weltweit gesucht. Der 50-Jährige steht auf der Most-Wanted-Liste von BKA und Europol.

Heute Redaktion
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Der 50-jährige Wiener wird als mutmaßlicher Drogenpate weltweit gesucht.
Der 50-jährige Wiener wird als mutmaßlicher Drogenpate weltweit gesucht.
Bundeskriminalamt

Die Polizei fahndet derzeit weltweit nach einem 50-jährigen Wiener. Der gelernte Fleischhauer soll das Rotlichtmilieu über Jahrzehnte mit kiloweise Suchtgift versorgt haben, großteils über das Darknet. Die Tätergruppe rund um ihn konnte bereits 2021 festgenommen werden, er selbst hat sich abgesetzt.

23 Hausdurchsuchungen und neun Festnahmen

Die Gruppierung hatte zwischen März 2018 und September 2020 über einen Onlineshop im Darknet insgesamt rund 60 Kilogramm Suchtmittel, davon knapp 40 Kilogramm Kokain, verkauft. Insgesamt wurden neun Personen festgenommen, nach dem Haupttäter wird nun öffentlich gefahndet, berichtet das Bundeskriminalamt auf seiner Website.

Insgesamt erfolgten 23 Hausdurchsuchungen, sieben Tatverdächtige wurden bereits zu insgesamt 22,5 Jahren Haftstrafe rechtmäßig verurteilt. Bei den Tätern handelt sich dabei Großteils um österreichische Staatsangehörige, darunter eine Frau, einen Serben und einen Kroaten. 11.500 Bestellungen wurden über die Plattform "MrBlow" abgewickelt, heißt es weiter.

Letzter Aufenthalt in Italien

Am Samstag wurden Fahndungsfotos des gewaltbereiten und bewaffneten Haupttäters sowohl vom Bundeskriminalamt als auch über Europol veröffentlicht. Der 50-jährige Wiener floh vor dem polizeilichen Zugriff ins Ausland. Als letzter Aufenthaltsort konnte Italien ermittelt werden. Hier hielt sich der Tatverdächtige mehrere Monate in einem Apartment in Lignano Sabbiadoro versteckt, ehe er nach der Festnahme seiner Mittäter im April 2021 die Flucht weiter fortgesetzt haben dürfte, berichtet das BKA.

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    Der 50-jährige Wiener wird als mutmaßlicher Drogenpate weltweit gesucht.
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    Bundeskriminalamt

    Aufgrund der Schwere der Tat und der Gefährlichkeit, wird die Fahndung auch online sowohl über die Internetseite des Bundeskriminalamtes unter den "Austria’s Most Wanted Persons" als auch über Europol als "Europe’s Most Wanted Fugitives" geführt. Der Tatverdächtige dürfte sein Aussehen mittlerweile verändert und eine neue Identität angenommen haben. 

    Der gesuchte Mann trägt auf den Fahndungsfotos eine Glatze, sein Name lautet Martin Schabel. Er ist ca. 180 cm groß und hat blaue Augen und eine kräftige Statur. Auffällig sind auch seine Tattoos. Auf der linken Brust trägt er betende Hände, am rechten Rücken sind ein Männerkopf und am linken Unterschenkel ein Hundekopf abgebildet.

    Hinweise an das Bundeskriminalamt werden unter der Nummer +43 1 24836 – 985025 erbeten.