Österreich

Wenig osterlich: Straßen sind des Hasens Tod

Während der Osterhase gerade allgegenwärtig ist, haben es seine Artgenossen in Niederösterreich nicht leicht. 11.949 wurden 2016 überfahren.

Heute Redaktion
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Im Frühjahr haben die Langohren Paarungszeit und sind noch gefährdeter.
Im Frühjahr haben die Langohren Paarungszeit und sind noch gefährdeter.
Bild: Fotolia

Im Jahr 2016 ist die Zahl der überfahrenen Feldhasen auf Niederösterreichs Straßen erneut gestiegen. 11.949 waren es vergangenes Jahr, rund 600 mehr als noch im Jahr 2015 (11.343). Die Dunkelziffer mit den nicht dokumentierten Tieren ist freilich noch höher. Rund um Ostern sind sie besonders gefährdet, da haben sie Paarungszeit. Das teilt der VCÖ (Verkehrsclub Österreich) mit.

Lebensraum durchschnitten

Grund dafür ist, dass der Lebensraum von Feldhasen zunehmend von Straßen durchschnitten wird. Bereits mehr als 41.000 Kilometer Straßen gibt es in Niederösterreich. Im Schnitt wurden in den vergangenen Jahren jede Woche für den Verkehr Flächen im Ausmaß von sechs Fußballfeldern verbaut.

Der VCÖ fordert deshalb einen stärkeren Schutz von Naturgebieten und einer Stärkung der Ortskerne statt der Zersiedelung. "Der Ausbau des Straßennetzes führt nicht nur zu mehr Kfz-Verkehr, sondern schränkt auch zunehmend den Lebensraum von im Freien lebenden Tieren ein. Im Schnitt durchschneiden aber 60 Kilometer Straßen den Lebensraum eines Hasen", so VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.

In Österreich sind Feldhasen vor allem in Niederösterreich, Oberösterreich, im Burgenland und in der Steiermark heimisch. Im Bundesländervergleich verunglückten auf Niederösterreichs Straßen die meisten Feldhasen. Die zweithöchste Opferzahl weist Oberösterreich mit 4.700 auf , die dritthöchste das Burgenland, wo 3.043 Hasen dem Straßenverkehr zum Opfer fielen. Österreichweit waren es 23.442 Langohren. (min)