Österreich

Wenige Schwarzfahrer und ehrliche Wiener

Heute Redaktion
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Bild: zVg

"Fahrscheinkontrolle, bitte" – täglich kontrollieren 100 Schwarzkappler in den Wiener Linien. 108.000 Personen sind heuer beim Schwarzfahren erwischt worden.

Manche Gäste, Touristen oder Wien-Besucher wundern sich über die "liberalen" Kontrollmaßnahmen der Wiener Linien. Keine Drehkreuze wie in den Großstädten Paris oder Shanghai. In Wien sind es lediglich Durchgänge im U-Bahn-Bereich mit Ticketentwerter und die rund 100 Kontrolleure, die täglich in den Wiener Linien unterwegs sind.

108.000 Personen beim Schwarzfahren erwischt

Die Zahlen sprechen aber dafür, dass in Wien das U-Bahn fahren funktioniert. "Der niedrige Wert entspricht unseren Erwartungen", so Pressesprecherin Johanna Griesmayr im Gespräch mit "Heute". Von rund 5,7 Millionen kontrollierten Wiener Linien-Fahrer, wurden 108.000 Personen beim Schwarzfahren erwischt. U-Bahn fahren sei fair, wenn es um das Preis-Leistungsverhältnis gehe, betont Griesmayr.

Schwarzfahren kostet mehr als Fairfahren

Seit 2018 zahlen Schwarzfahrer mehr Strafe – 105 Euro. Wird nicht gleich, sondern innerhalb von zwei Wochen gezahlt, sind es 115 Euro. Wer noch länger zuwartet, für den fallen gar 145 Euro an. Schwarzfahren zahle sich einfach nicht aus, argumentiert Griesmayr. Das Ticket kostet hingegen nur 2, 40 Euro.

100 Kontrolleure sind zeitgleich im öffentlichen Verkehrsnetz unterwegs. Für jeden Schwarzfahrer, den sie aufgreifen, bekommt er eine Prämie von gut vier Euro.

1,9 Prozent aller Fahrgäste der Wiener Linien wurden dieses Jahr ohne gültigen Fahrschein aus dem öffentlichen Verkehr gezogen – zehn Jahre zuvor waren es doppelt so viele

5,7 Millionen Fahrgäste wurden 2018 kontrolliert – statistisch gesehen wird man in den Wiener Linien bei jeder hundertsten Fahrt nach dem Fahrschein gefragt.

105 Euro kostet Schwarzfahren

Wiener Fahrgäste zählen zu den ehrlichsten in Europa

Außerdem sei das Verständnis und die Moral in Wien sehr hoch: "Man gehe auch nicht zum Supermarkt ohne an der Kasse zu zahlen", so die Wiener Linien Pressesprecherin. Wien scheidet im internationalen Vergleich mit seiner niedrigen SchwarzfahrerInnenquote sehr gut ab. So kommt etwa Hamburg auf 4,5% und Berlin auf gut 3%. In Paris beträgt der SchwarzfahrerInnen-Anteil 5%, in Frankfurt sogar 6%. Die laufenden Investitionen in das Öffi-Netz und das europaweit unvergleichliche Preis-Leistungsverhältnis bewirken, dass fast alle Fahrgäste mit einem gültigen Ticket unterwegs sind.

(no)