Wien
Weniger Autos und mehr Grün am Wiener Petersplatz
Seit Mittwoch ist der Petersplatz neu eröffnet: Grüner, klimafreundlicher und ruhiger soll er ein Vorgeschmack auf eine verkehrsberuhigte Stadt sein.
Am Mittwoch wurde der Petersplatz von Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) neu eröffnet. Der Platz wurde in seiner Aufenthaltsqualität aufgewertet und sei jetzt klimafit, so Sima. Auf dem Areal von insgesamt 7.000 Quadratmetern entstanden 600 Meter Fußgänger- und Begegnungszone mit verbreiterten Gehwegen und Niveaugleich für Barrierefreiheit.
18 Bäume, sieben Beete
Auch wurden 18 Bäume gepflanzt und sieben Gräserbeete angelegt, freut sich die Planungsstadträtin. Die Bäume und Gräser sollen gegen die Überhitzung in der Stadt wirksam werden. Fünf Nebelstelen und helle Pflasterung sollen ferner für Abkühlung an heißen Tagen im Sommer sorgen. Die Umgestaltung hatte im Februar begonnen. Gekostet hat sie sieben Millionen Euro.
Der neue Platz sei eine "erweitere Visitenkarte Wiens", so Sima. Am Petersplatz und in den Gassen rund um die Peterskirche "ist auf 7.000 Quadratmetern ein Wohlfühlort zum Flanieren und Verweilen entstanden". Bisher seien die Nebengassen mit Autos zugeparkt gewesen, nun ist ein Dutzend Parkplätze weggefallen und die Zufahrten wurden reguliert.
Auch Freisingergasse, Milchgasse, Tuchlauben von Bognergasse bis Brandstätte, Goldschmiedgasse bis Trattnerhof, Bauernmarkt bis Brandstätte, sowie die Jungferngasse präsentieren sich im neuem Glanz und sind verkehrsberuhigt. Natürlich sei das Anwohnerparken weiterhin gewährleistet und der öffentliche Verkehr, die City-Bus Linie, der Lieferverkehr und die Anwohner hätten weiterhin Zugang.
"Anrainer haben sich begrünten Platz verdient"
"Mit dem heute fertig gestellten Projekt am Petersplatz konnten wir dem vielfachen Wunsch der Bewohnerinnen und Bewohner nach mehr Grün und Aufenthaltsqualität nachkommen sowie die historische Charakteristik des Platzes für kommende Generationen bewahren. Im Sinne einer bewohnten Inneren Stadt ist es uns als Bezirk aber auch wichtig, dass die Bewohnerparkplätze im Gebiet erhalten werden konnten. Ab heute ist die Zeit der jahrelangen Bauarbeiten und der damit verbundenen Belastung für Anrainerinnen und Anrainer vorbei, welche sich einen sauberen, beruhigten und begrünten Platz verdient haben", so Bezirksvorsteher Markus Figl (VP).
Neuer Petersplatz als Vorbote für Verkehrsberuhigung
Der umgestaltete Petersplatz gäbe einen Vorgeschmack auf eine verkehrsberuhigte Innenstadt, so Sima: Ihr Büro und der Bezirk hatten zuvor eine gemeinsame Machbarkeitsstudie zur verkehrsberuhigten Innenstadt vorgelegt – seither warten sie auf die Änderung der Straßenverkehrsordnung. Mit Einfahrtskontrollen und Restriktionen werde man die Beruhigung des Verkehrs in der Innenstadt noch weiter vorantreiben. Allerdings warte man noch auf eine Entscheidung des Bundes. "Da machen wir Druck", so Sima.
Die Aufwertung der benachbarten Areale und des Petersplatz sei in einem "all in one" Projekt umgesetzt worden, so Figl. Sieben Millionen Euro hat das Projekt gekostet, wobei etwa eine Hälfte von privaten Geldern (einem Zusammenschluss von Geschäftsleuten) gestemmt wurde. Mit dem Geld der privaten Unterstützer wurde vor allem das finanziert, was man an der Oberfläche sieht. Das "Unterirdische", wie Leitungen und Wassersysteme, wurde von der Stadt Wien finanziert.