Wien

Weniger Corona-Tote als bei Grippewelle in Wien

Jetzt ist es amtlich: In Folge der Corona-Pandemie ist es in Wien bisher zu keiner auffälligen Übersterblichkeit gekommen. Das belegen aktuelle Zahlen

Teilen
    In Wien sind nicht mehr Menschen gestorben als sonst auch – das belegen Analysen der Wiener Statistikbehörde MA 23.
    In Wien sind nicht mehr Menschen gestorben als sonst auch – das belegen Analysen der Wiener Statistikbehörde MA 23.
    Stadt Wien

    In Wien sind nicht mehr Menschen gestorben als sonst auch – das belegen Analysen der Wiener Statistikbehörde MA 23. Bisher gebe es in Wien keine Übersterblichkeit, so MA 23-Chef Klemens Himpele zur APA. Das gelte sowohl für Menschen bis 64 als auch jene darüber, die ja als Risikogruppe definiert sind. Die Daten liegen bis zum 26. April vor.

    Laut dem Experten sei die Übersterblichkeit eine der wichtigsten Kennzahlen. Denn daran ließe sich der Impact der Pandemie am besten ablesen, man sehe, ob etwas "übersehen wurde". Damit meint er nicht diagnostizierte Corona-Todesfälle und "Kollateralschäden", also etwa Tote durch die Einschränkung der Krankenhausleistungen. Wien sei bisher sehr gut durch die Krise gekommen.

    Um dies beurteilen zu können, haben Himpele und sein Team eine Übersterblichkeitsanalyse gemacht, "die sauber ist", wie der Chef das nennt. Denn einfach nur absolute Kalenderwochenwerte von einzelnen Jahre zu vergleichen, bringe aufgrund der vielen potenziellen Ausreißer recht wenig, so die Erklärung.

    Die Bedeutung der Prognoseintervalle

    Die MA 23 hat sich hierzu die "Prognoseintervalle" angesehen, also nicht einfach die absoluten Zahlen mit den Monaten der Vorjahre verglichen, denn diese Betrachtungen würden Schwankungen unterliegen. Stattdessen lässt sich für jede Woche des Jahres eine Bandbreite an zu erwartenden Todesfällen errechnen, saisonale Schwankungen berücksichtigt. Eine Übersterblichkeit liegt also dann vor, wenn die tatsächlichen Sterbefälle deutlich über dem Maximalwert des definierten Zeitraums liegen.

    Laut Himpele sei das bei den Menschen bis 64 Jahre in Wien in den vergangenen fünf Jahren nicht vorgekommen. In der Altersgruppe ab 65 komme es aber immer wieder vor. Etwa starben im Hitzesommer 2015 in den Kalenderwochen 30 (20. bis 26. Juli) und 33 (10. bis 16. August) 317 und 315 Wiener über 65 Jahre. Laut Prognose hätten nur 200 bis 280 Menschen sterben sollen. In der Grippesaison 2016/17 starben in der ersten Kalenderwoche 2017 393 Personen über 65 Jahre, es waren nur 235 bis 320 Tote erwartet worden.

    Laut dem Experten seiein de Zahlen bei den Über-65-Jährigen in der 13., 15. und 16. Kalenderwoche in der Nähe des Maximalwerts gelesen, zuletzt aber wieder im niedrigen Bereich.

    Mehr zum Thema
    ;