Wirtschaft

Weniger Firmenkonkurse, aber mehr Job verloren

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Der Kreditschutzverband (KSV) hat seine Insolvenzstatistik für das erste Halbjahr 2013 präsentiert. Insgesamt ist sowohl die Zahl der privaten wie der Unternehmens-Insolvenzen insgesamt rückläufig. Die Zahl der betroffenen Mitarbeiter ist allerdings gsteigen. Den stärksten Zuwachs bei den Unternehmenskonkursen gibt es mit einem Plus von 17 Prozent in Tirol zu verzeichnen.

Insgesamt ist die Zahl der Firmeninsolvenzen in Österreich um sieben Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig hat sich die Zahl der betroffenen Mitarbeiter von 9.700 im ersten Halbjahr 2012 auf 17.950 im Halbjahr 2013 beinahe verdoppelt. Der Konkurs des Salzburger Baukonzerns Alpine, auf den allein 4.900 der Betroffenen entfallen, verzerrt die Statistik zwar, doch auch ohne den Alpine-Konkurs gäbe es hier einen Zuwachs von rund 34 Prozent. Das bedeutet, dass vermehrt größere Unternehmen als im Vorjahr Konkurs anmeldeten.

Tirol mit größtem Zuwachs an Konkursen

Unter den Bundesländern ist Tirol mit einem Zuwachs von 17 Prozent der größte Ausreißer in der Statistik. Die Anzahl der Firmeninsolvenzen stieg im Bundesland zwar an, allerdings handelt es sich hierbei laut KSV vor allem um Kleinstunternehmen im Transport- und Gastgewerbe. Auch in Kärnten gab es einen Zuwachs von neun Prozent. "Das könnte ein Vorbote für ganz Österreich sein, denn mit Forderungsverlusten konfrontierte Banken und überlastete öffentliche Kassen gibt es nicht nur in Kärnten", so KSV-Insolvenzexperte Hans-Georg Kantner. Die am häufigsten betroffenen Branchen sind die Bauwirtschaft, Unternehmensbezogene Dienstleitungen und das Gastgewerbe.

Auch Privatinsolvenzen rückläufig

Auch die Zahl der Privatinsolvenzen ist in Österreich mit einem Minus von 4,3 Prozent insgesamt rückläufig. Der Rückgang erfolgte in nahezu allen Bundesländern und ist laut KSV seit nun schon fast 12 Monaten zu beobachten. Die Gründe für Privatinsolvenzen haben sich nicht verändert: ehemalige Selbstständigkeit, Arbeitsplatzverlust, familiäre Belastungen (Unterhalt, Scheidung) aber auch der leichtfertige Umgang mit Geld.

Kantner beklagt besonders die offenbare Untätigkeit vieler privater Schuldner. Erst durch die Passivität würden es in vielen Fällen zum raschen Anwachsen eines großen Schuldenbergs kommen.

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