Österreich

Weniger Förderung: SOMA-Märkte vor dem Aus?

Weil das AMS 2019 keine Förderungen mehr auszahlt, müssen die Sozialmärkte ihre Verkaufsmobile einstellen. Auch Schließungen von Filialen drohen.

Heute Redaktion
Teilen

Hiobsbotschaft für armutsgefährdete Menschen im Wald- und Mostviertel: Über 30 mobile Sozialmarkt-Haltestellen werden ab Mitte Dezember nicht mehr angefahren. Der Betrieb der Verkaufsmobile wird komplett eingestellt. Grund: Die bisher vom AMS ausbezahlten Förderungen (Anm.: für Anstellungen von Langzeitarbeitslosen und deren Wiedereinführung ins Berufsleben) fallen ab 2019 weg. Das Land NÖ unterstützt weiter.

Dennoch: Das Geld reicht nicht mehr aus, um die bisher angebotenen Leistungen zu finanzieren. Auch die Schließung fixer SOMA-Standorte (Anm.: erst vor zwei Monaten wurden die SOMA-Märkte in "soogut"-Märkte umgetauft, um das Image zu verbessern) steht im Raum. Laut Geschäftsführung hängt dies vor allem davon ab, ob nun andere Unterstützer gefunden werden.

Armutsgefährdet: 40% davon sind Kinder

Auch werden die "soogut"-Märkte nicht mehr als Beschäftigungsprojekt geführt, knapp 100 Langzeitarbeitslose wurden vom Träger SAM NÖ pro Jahr angestellt, um sie wieder erfolgreich ins Arbeitsleben zu integrieren.

„Da interne Umstrukturierungsmaßnahmen und Personalkürzungen nicht ausreichen um die finanzielle Lücke zu schließen, müssen wir leider unser Versorgungsangebot einschränken. Die mobilen Sozialmärkte sind deshalb besonders von den Kürzungen betroffen, da sie stark defizitär sind. Unser Ziel ist es, nun alles daran zu setzen, die verbleibenden Märkte zu erhalten, um die knapp 20.000 Menschen – 40% davon sind Kinder –, die sich in finanziellen Notlagen befinden, auch in Zukunft versorgen zu können", erklärt SAM NÖ-Geschäftsführer Wolfgang Brillmann die Situation.

Picture

Jährlich werden von den SAM NÖ-Sozialmärkten 1.700.000 kg Lebensmittel, die von den Handelsketten und Produzenten entsorgt würden, in den Sozialmärkten zu besonders günstigen Preisen an armutsgefährdete Menschen weitergegeben.

Shuttle Bus als Alternative?

Um armutsgefährdete Menschen, die von den Kürzungen betroffen sind, nicht ganz im Stich lassen zu müssen, wird nun versucht, in Kooperation mit Gemeinden, Shuttle-Busse zu den nach wie vor geöffneten Standorten zu organisieren.

(nit)

;