Steiermark

Weniger Masern-Impfungen – sechs Kinder im Spital

In der Steiermark haben sich mehr als 20 Kinder mit Masern infiziert. Sechs von ihnen müssen im LKH Graz behandelt werden.

Heute Redaktion
Mehr als 20 Kinder sind in Graz kürzlich an Masern erkrankt. 
Mehr als 20 Kinder sind in Graz kürzlich an Masern erkrankt. 
Getty Images

Im Raum Graz sind die Masern ausgebrochen. Wie das "Ö1-Morgenjournal" berichtet, wurden mehr als 20 Fälle bei Kindern registriert. Sechs von ihnen sind so schwer erkrankt, dass sie stationär behandelt werden müssen. Die Folgen der hochansteckenden Krankheit werden oft unterschätzt, immer mehr Eltern lassen ihre Kinder nicht impfen.

Kinder benötigen Sauerstoff

In der Grazer Kinderklinik werden derzeit sechs Kinder zwischen ein und elf Jahren mit einer Masern-Infektion behandelt. Laut Ernst Eber, dem Vorstand der Kinderklinik, sind diese schwer erkrankt. Manche von ihnen haben hohes Fieber und benötigen sogar Sauerstoff, wie der Arzt gegenüber "ORF Steiermark" mitteilte.

15 Säuglinge, die zu jung für eine Impfung sind und möglicherweise angesteckt wurden, mussten in Graz mit dem Verabreichen von Antikörpern gegen Masern geschützt werden.

Allgemein können Masern-Erkrankungen schwere Folgen haben, erklärt der Wiener Kinderarzt Michael Sprung-Markes. "Es kann zu einer Masernenzephalitis kommen, dabei entzündet sich das Gehirn. Typische Symptome sind Bewusstseinsstörungen mit Krampfanfällen, wie bei einer Epilepsie oder einem Schlaganfall", so der Mediziner.

Immer weniger Impfungen

Masern zählt zu den ansteckendsten Krankheiten überhaupt. Die Zahl der Fälle ist in den letzten Jahren weltweit wieder angestiegen. Ursache dafür sei, dass zu viele Kinder nicht geimpft wurden, weil als Folge der Corona-Pandemie Impfprogramme unterbrochen wurden.

Die Masern-Mumps-Röteln-Impfung wird im zehnten Lebensmonat empfohlen und ist in Österreich kostenlos. Doch viele Eltern haben Angst vor Impfschäden und lassen deshalb ihre Kinder nicht impfen.

Infektiologe Herwig Kollaritsch beruhigt: "Die Masern-Impfung gibt es seit über 50 Jahren. Aufgrund der enormen Erfahrung können wir sehr genau sagen, dass es bei der Masern-Impfung keine echten Impfschäden gibt, während die Masern-Erkrankung in einem von 1.000 Fällen zum Tod führen kann."

Grippesymptome und Hautausschlag

Gerade bei Kindern im 1. und 2. Lebensjahr sei eine geringere Durchimpfungsrate zu beobachten, vor allem im Jahr 2020, sagt die Leiterin der Impfabteilung Maria Paulke-Korinek vom Gesundheitsministerium.

Bei älteren Kinder beträgt die Durchimpfungsrate noch 95 Prozent. Zweijährige Kinder sind in Österreich nur zu 74 Prozent geimpft.

Masern werden durch Tröpfchen beim Husten, Niesen und Sprechen übertragen. Betroffene haben erst Symptome, die einer Grippe ähneln und bekommen dann einen Hautausschlag. Typische Komplikationen sind Mittelohr- und Lungenentzündungen, in schlimmen Fällen kann es auch zu einer Gehirnentzündung kommen. 

Da erste Symptome bei Masern erst nach rund zehn Tagen auftreten, fürchten Ärztinnen und Ärzte nun weitere Fälle nach den Semesterferien in der Steiermark. 

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