WERBUNG

Wenn der Leistungsdruck in der Arbeit steigt

Schneller, besser, weiter: Immer mehr Arbeitnehmer:innen leiden unter starkem Leistungsdruck in der Arbeit. Das kann auf Dauer krank machen.

Irma Basagic
Wenn der Leistungsdruck in der Arbeit steigt
Der Leistungsdruck ist ein weit verbreitetes Phänomen in der Arbeitswelt. Doch es gibt Wege, dagegen anzukämpfen.
Foto: Getty Images/iStockphoto

Musst du in deinem Beruf mehr leisten, als du bewältigen kannst? So geht es aktuell vielen Arbeitnehmer:innen. Das führt häufig zu Stress und psychischer Belastung. Dabei ist gerade jetzt die Angst groß, den Arbeitsplatz zu verlieren – auch wenn dieser eigentlich zu stressig ist.

Wo der Leistungsdruck herkommt, welche Folgen er haben kann und was du dagegen tun kannst, liest du hier.

Dauerstress am Arbeitsplatz macht krank

Viele Arbeitnehmer:innen haben konstant mit Stress am Arbeitsplatz zu kämpfen. Das liegt meist daran, dass die Anforderungen an einzelne Mitarbeitende inzwischen so hoch sind, dass sie nicht bewältigt werden können. Dabei können kurze Stressphasen tatsächlich zu mehr Produktivität führen. Doch dauerhafter Stress ist ein Krankmacher, den man nicht unterschätzen sollte. Viele Arbeitnehmer:innen fühlen sich konstant überfordert, nervös oder gereizt.

Diese Stressbelastung kann beispielsweise in einem Burnout enden, das Menschen oft monatelang außer Gefecht setzt. Doch wo kommt der Leistungsdruck und Dauerstress eigentlich her? Neben häufigen Faktoren, wie schlechtem Führungsverhalten, unklaren Arbeitsaufgaben, zu wenig Personal sowie schlicht einer zu hohen Arbeitsmenge in zu wenig Zeit, spielen auch globale Krisen eine Rolle.

Krisen erhöhen den Druck – auch auf Arbeitnehmer:innen

Die Krisen der letzten Jahre haben Spuren am Arbeitsmarkt hinterlassen. Die Corona-Pandemie brachte etwa eine Digitalisierungswelle und einen Trend zum Homeoffice, der in vielen Betrieben bestehen bleibt. Von zahlreichen Arbeitnehmer:innen wird bis heute erwartet, immer und überall erreichbar zu sein. Laut Arbeiterkammer berichtet mehr als ein Viertel der Arbeitnehmer:innen in Österreich, dass die Grenzen zwischen ihrer Arbeitszeit und Freizeit verschwimmen.

Die Klima- und Energiekrise hat ebenso Einfluss auf den Leistungsdruck, der Arbeitnehmer:innen belastet. Die Lebenserhaltungskosten steigen und die Inflation ist spürbar. So können sich viele Österreicher:innen einfach nicht leisten, ihren Job zu verlieren. Das erhöht den Druck, die Arbeitslast zu bewältigen und trotz Stressbelastung keine Kündigung zu riskieren.

Auch der Anpassungsdruck nimmt zu

Neben zahlreichen Krisen erhöht die Digitalisierung den Druck am Arbeitsplatz zusätzlich. In vielen Berufen müssen sich Arbeitnehmer:innen ständig anpassen, um ihren Job machen zu können. Denn die Arbeitswelt verändert sich immer schneller. Wer nicht schnell genug mitkommt, wird abgehängt. So beschäftigt viele Arbeitnehmer:innen die Angst, ausgeschlossen zu werden, weil ihnen die Kenntnisse im Bereich der Digitalisierung fehlen.

Derzeit sorgt die Künstliche Intelligenz (KI) hier für Sorgen: Die KI kann einzelne Tätigkeiten in zahlreichen Berufen übernehmen – und das oft effizienter und effektiver als der Mensch selbst. Auch das erhöht den Druck auf all jene, die Künstliche Intelligenz nicht verwenden können oder wollen, wie die Arbeiterkammer (AK) berichtet.

Wie sich der Leistungsdruck bemerkbar macht

Der ständige Leistungsdruck am Arbeitsplatz ist ein häufiger Auslöser für dauernden Stress. Dabei bezeichnet Stress einen Zustand der emotionalen und körperlichen Anspannung. Dieser ist zum Beispiel hilfreich, wenn man von einem wilden Tier angegriffen wird oder für eine wichtige Prüfung lernen muss.

Lässt der Stress aber nie nach, so macht er sich unter anderem durch folgende häufige Symptome bemerkbar:

  • Erhöhte Reizbarkeit
  • Unruhe und Nervosität
  • Konzentrationsstörungen
  • Depressionen und "innere Leere"
  • Schlafstörungen
  • Panik und Angstzustände
  • Magen-Darm-Probleme
  • Erhöhte Infektanfälligkeit

Zu diesen Symptomen gesellt sich bei arbeitsbedingtem Stress oft auch das Gefühl, nur noch zu funktionieren. Betroffene Personen haben kaum noch Zeit für private Unternehmungen, leisten aber meist weiterhin ihr Arbeitspensum. Gerade diese Entwicklung endet oft im Burnout, wenn nichts dagegen unternommen wird.

Das kannst du bei Stress und Überbelastung tun

Die wichtigste Maßnahme gegen Stress ist natürlich, zur Ruhe zu kommen. Das ist besonders bei starkem Leistungsdruck leichter gesagt als getan. Betroffene Arbeitnehmer:innen sollten unbedingt Pausen machen sowie an Wochenenden und im Urlaub den nötigen Abstand zur Arbeit gewinnen. Entspannungstechniken wie Atemübungen und Meditation können zudem helfen, Ruhe zu finden und zu entspannen.

Bei arbeitsbedingtem Stress und Druck ist auch der Arbeitgeber in der Verantwortung, die Mitarbeitenden zu schützen und zu entlasten. Ein Gespräch mit Führungskräften oder Vertrauenspersonen im Unternehmen kann hier der erste Schritt zur Besserung sein. So kannst du selbst dazu beitragen, die Ursachen für den erhöhten Leistungsdruck aufzudecken und Lösungen zu finden.

Auch die Arbeiterkammer Wien setzt sich für das Recht auf Arbeit ein, die nicht krank macht. Sie unterstützt betroffene ArbeitnehmerInnen unter anderem durch vertrauensvolle Beratung.

Die Arbeiterkammer Wien unterstützt mit Beratung

Die AK Wien hat das Ziel, die Arbeitnehmer:nnen in Wien zu unterstützen und zu schützen. So greift die Arbeiterkammer etwa ein, wenn Mitarbeitende unrechtmäßig gekündigt werden oder ihre Löhne nicht erhalten. Dabei ist auch die Gesundheit der Arbeitnehmer:innen ein wichtiges Anliegen der Arbeiterkammer, sowohl die körperliche als auch die psychische.

Aktuell baut die AK Wien ihre Leistungen noch weiter aus, um etwa zusätzliche Hilfe bei steigendem Stress und Leistungsdruck am Arbeitsplatz zu leisten. Die Beratung der Arbeiterkammer ist kostenlos, vertraulich und hat stets die Interessen der Arbeitnehmer:innen im Blick. Hier kannst du die Beratung durch die AK Wien in Anspruch nehmen.

ib
Akt.