Coronavirus

"Wenn wir nicht bald aufsperren, gehen wir unter"

Der Wiener Tourismus meldet sich mit einer Knallhart-Ansage: Dürfe man am 19. Mai nicht aufsperren, gehe die Wiener Kaffeehauskultur unter.

Rene Findenig
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Leerer Schanigarten auf der Kärntner Straße in Wien. Auch die Gastro will dringend öffnen.
Leerer Schanigarten auf der Kärntner Straße in Wien. Auch die Gastro will dringend öffnen.
Ernst Weingartner / picturedesk.com

Noch ist unklar, wie es in Wien mit der Gastronomie und vor allem mit der Hotellerie und dem Tourismus weitergeht. Klar ist bisher nur: Wien beendet den harten Lockdown am 3. Mai, öffnet den Handel und die körpernahen Dienstleistungen. Über die Gastronomie soll demnächst entschieden werden, von Hotellerie und Tourismus war bisher keine Rede. Genau diese Branchen melden sich nun aber zu Wort: "Wiener Tourismus fordert Öffnung am 19. Mai", heißt es in einer Aussendung.

Kritisiert wird, dass sich ganz Österreich bereits auf eine Hotel-Öffnung vorbereite, in Wien dagegen weiter "Rätselraten" herrsche. "Das muss ein Ende haben", sagt Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Wien. Grießler fordert eine "schnelle Entscheidung" für die Öffnungen am 19. Mai: "Die Betriebe benötigen eine Vorlaufzeit, um mit bestmöglichem Service und Angebot wieder an den Start gehen zu können."

Angst vor Gäste-Abwanderung

Verstärkung bekommt Grießler vom Fachgruppenobmann der Hotellerie, Dominic Schmid, dem Obmann der Kaffeehäuser, Wolfgang Binder, und Gastronomie-Obmann Peter Dobcak. Sie fürchten, "dass sonst die Gäste in die angrenzenden Bundesländer abwandern". Dobcak beharrt darauf, dass die Gastronomie die erforderlichen Regeln genau einhalten werde – was sie auch bereits in der Vergangenheit getan habe: "Wir werden das auch jetzt wieder schaffen."

"Wenn wir nicht bald aufsperren, werden nicht nur einige Betriebe untergehen, sondern mit ihnen auch die Wiener Kaffeehauskultur. Hier steht ein Weltkulturerbe auf dem Spiel", sagt Binder. Ein "gefahrloses Öffnen" wäre mit den Wiener Gurgeltests möglich. Und: "Das Aufsperren der Hotels ist die Grundvoraussetzung, um Wien wieder aus dem derzeitigen Dornröschenschlaf zu wecken. Wir werden lange brauchen, bis die Hotels wieder richtig voll sind, doch es ist höchste Zeit, jetzt den ersten Schritt zu setzen", fordert Schmid.

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