Haustiere

Wer geht mit meinem Hund Gassi, wenn ich Corona habe?

Die meisten Hundehalter haben einen guten Backround und Mama, Tante, Oma passen mal auf den Vierbeiner auf. Doch wie klappt es, wenn ich Corona habe?

Christine Kaltenecker
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Ungefähr 700.000 Hunde leben in Österreich. Doch was tun, wenn man Corona-bedingt nicht Gassi gehen darf?
Ungefähr 700.000 Hunde leben in Österreich. Doch was tun, wenn man Corona-bedingt nicht Gassi gehen darf?
iStock©Christine McCann

Der verantwortungsbewusste Hundehalter sorgt meistens vor. Diverse Szenarien werden sich im Kopf ausgemalt, wer die Betreuung des geliebten Familienmitglieds übernimmt, sollte mal das Schicksal böse zuschlagen. Sogar im Testament gibt es meisten schon einen Abschnitt für den Hund. Die Corona-Pandemie ist allerdings etwas, dass wohl niemand in dieser Form am Radar hatte und nun stehen viele Hundehalter vor der Frage: "Was passiert, wenn ich in Quarantäne muss?"

Von Seiten der Politik ist die Sachlage klar: Quarantäne bedeutet "zuhause bleiben müssen", komme was da wolle. Ist ja auch wichtig, aber wie soll das der Hund verstehen? Wenn man nun auch noch Single ist und jene, die den Hund gut genug kennen, um einen Spaziergang zu meistern nicht um die Ecke wohnen, sind die Möglichkeiten ziemlich bescheiden. Eine große Sandkiste wird man sich wohl kaum in die Wohnung bringen lassen, damit Bella und Rexi ihr Geschäft in den vier Wänden verrichten könnten.

Man ist also verpflichtet sich Hilfe zu suchen. Gut, erste Variante wäre natürlich eine Tierpension. Je nach Größe des Hundes kommt man hier zwischen 30 und 55 Euro pro Tag, pro Hund. Quarantäne dauert bei uns minimum zehn Tage, also 300 - 550 Euro kostet es, den Hund in zwar kompetente aber doch sehr teure Hände zu geben. Da aber die Pandemie nicht nur für Angst vor einer fiesen Krankheit, sondern auch für leere Geldbörserl gesorgt hat, ist dies bestimmt nicht für jeden finanziell möglich. Es gibt auch keine Rückerstattung.

Hotline und Hilfsgruppe

Es gibt aber jemanden, der sich genau diesem Problem annahm. Brigitte Cocyan, Gründerin der Initative "Pro-Hund" beschäftigt sich schon sehr lange mit dem Thema "der Hund und wir" und lässt auch ihre politischen Kontakte nicht außen vor. Momentan kämpf "Pro-Hund" um ein einheitliches Hundehaltegesetz in Österreich.

Sie richtete eine Hotline ein und rief eine Facebook-Hilfsgruppe ins Leben, die Hundehalter mit "Gassi-Geher" vernetzen. Bisher verbucht die Gruppe über 900 Mitglieder und die Postings und Kommentare sind sehr ermunternd. Bisher konnte bei jedem Quarantäne oder Coronafall der passende Dogwalker gefunden werden - selbst für die Listenhunde, wo in Wien ein Hundeführerschein nötig ist. Auch Futterspenden wurden an in Not geratene Tierhalter gesammelt und verteilt.

Die "Pro-Hund Corona Nothilfe" ist auf alle Fälle eine grandiose Sache und man kann sich hier ganz leicht auf Facebook als Dogwalker oder Person mit einem Problem registrieren. Keine Sorge, auch die schwierigsten Hunde können hier auf die Dauer eines Spitalsaufenthaltes oder einer Corona-Quarantäne vermittelt werden und der Initative stehen auch namenhafte Hundetrainer zur Verfügung. Ein Klick lohnt sich.