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Wer wird die beste Hauptdarstellerin?

Heute Redaktion
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Bild: Tobis

Nachdem wir uns schon mit den männlichen Anwärtern auf den Hauptdarsteller-Oscar auseinandergesetzt haben, wollen wir uns natürlich auch die besten Schauspieldamen ansehen. Wer kann sich Sonntagnacht als beste Hauptdarstellerin durchsetzen? Fünf Frauen, vier davon bereits Oscar-Preisträgerinnen, insgesamt bringen sie es auf 37 (!) Oscar-Nominierungen.

, wollen wir uns natürlich auch die besten Schauspieldamen ansehen. Wer kann sich Sonntagnacht als beste Hauptdarstellerin durchsetzen? Fünf Frauen stehen im Fokus, vier sind bereits Oscar-Preisträgerinnen, insgesamt bringen sie es auf 37 (!) Oscar-Nominierungen.

Die Füchsin: (American Hustle)

Schön, elegant, gerissen und verlogen: Der Rotschopf beeindruckt in "American Hustle" als Frau mit vielerlei Identitäten, bei der man nie weiß, wer sie wirklich ist. Dummerweise sie selbst auch nicht. Adams wechselt mühelos zwischen den verschiedenen Seiten ihrer Figur und spielt so gut, dass man oft gar nicht dazukommt, in den viel zu tiefen Ausschnitt zu sehen. Es ist bereits die fünfte Oscar-Nominierung der 39-Jährigen, die damit aber immer noch das Küken im Bunde ist. Irgendwann kann die Academy diese vielseitige Schauspielerin nicht mehr ignorieren, bei dieser Verleihung wird die Konkurrenz jedoch (vermutlich) zu groß sein. 

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Die Schnapsdrossel: (Blue Jasmine)

Manch einer behauptet, Cate Blanchett könnte sogar eine Scheibe Toast spielen und ihr Tiefe verleihen. In "I'm not there" war sie bereits Bob Dylan. Im neuesten Woody Allen-Streich liefert sie den Absturz des Kinojahres: Von der High Society Lady zur trinkenden Zahnarztassistentin, die bei ihrer verdrehten Schwester Zuflucht sucht und am Ende sogar den Verstand verliert. Blanchett spielt in einem ansonst recht unentschlossenen Film derart leidenschaftlich, dass man einfach seinen Hut ziehen muss. Der Oscar scheint der 44-jährigen Australierin kaum zu nehmen.

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Die Einsame: (Gravity)

Wie spielt man eine Frau, die im klobigen Raumanzug allein und schwerelos durch das Weltall schwebt, wenn 90 Prozent des Films am Computer entstehen? Sandra Bullock hat einen Weg gefunden und weiß in "Gravity" durchgehend zu überzeugen. Obwohl sie den Film ganz allein tragen muss, spielt sie die Einsamkeit und den Überlebenskampf packend und mit einer Hingabe, dass man glaubt, die Kraftlosigkeit in der Schlussszene sei echt. Ein Oscar wäre dennoch eine mutige Entscheidung, da Frau Bullock zumeist nur unter dem dicken Astronautenhelm zu sehen ist.

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Die alte Dame: (Philomena)

Judi Dench erhielt einst den Oscar für ihren siebenminütigen Auftritt als Königin in "Shakespeare in Love", mittlerweile ist sie selbst von der Queen zur "Dame" geadelt worden. "Philomena" ist nicht nur dem Titel nach völlig ihr Film: Sie spielt die Titelrolle einer gläubigen alten Dame zum Lachen und zum Heulen, charmant, traurig und jederzeit authentisch. "Philomena" gilt als Geheimtipp bei der diesjährigen Verleihung, jeder Oscar wäre eine Überraschung. Doch Judi Dench, die schon James Bond als "M" zurechtgewiesen hat, ist immer für eine Überraschung gut.

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Die Mutter: (Im August in Osage County)

Eine Oscar-Verleihung ohne Meryl Streep ist natürlich irgendwo nicht richtig. Das dachte sich auch die Academy und nominierte sie bereits zum 18. Mal (!) für die Goldstatuette. Drei Exemplare hat die 64-jährige Amerkanerin schon zu Hause stehen, Nummer vier ist dieses Jahr eher unwahrscheinlich: Zwar ist Meryl Streep in der Familienschlacht "Im August in Osage County" als lautstarke Mutter wieder einmal preisverdächtig, aber in dem starken Ensemblefilm kann sie keine One-Woman-Show abziehen wie etwa Cate Blanchett. Doch wie jede gute Mutter freut sich Streep auch sicher für die Tochtergeneration, sollte sie selbst nicht gewinnen.