Österreich

Werbegag: Versicherung täuschte Parkschäden vor

Heute Redaktion
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Eine Werbeaktion der Allianz-Versicherung hat für einige Aufregung gesorgt. Wie der Kurier berichtet, wurden Fahrzeuge in vier Wiener Innenstadtbezirken mit selbstklebenden Folien präpariert. Dies sollte einen Parkschaden täuschend echt simulieren.

Eine Werbeaktion der Allianz-Versicherung hat für einige Aufregung gesorgt. Wie der Kurier berichtet, wurden Fahrzeuge in vier Wiener Innenstadtbezirken mit selbstklebenden Folien präpariert. Dies sollte einen Parkschaden täuschend echt simulieren.

Autofahrer, die erschrocken zum Fahrzeug kamen, fanden eine wasserfeste Visitenkarte mit einer Telefonnummer hinter dem Scheibenwischer. Wer anrief, dem wurde im Gespräch eine Kaskoversicherung angeboten. "Absoluten Wahnsinn" nennt man die Aktion bei den Automobilclubs, der ÖAMTC hält sogar Klagen für möglich.

Versicherung entschuldigte sich unterdessen

Laut Marita Roloff von der Allianz-Versicherung handelte es sich dabei nur um eine "punktuelle Kurzfristaktion für eine Gebrauchtwagenkasko" in den Bezirken Mariahilf, Neubau, Josefstadt und Alsergrund. Ein Mitarbeiter der Marketingabteilung hat bereits "Opfer" angerufen und sich in aller Form für den erlittenen Schock entschuldigte.

Dabei erklärte er, dass die Aktion wider Erwarten zu stark polarisiert habe und deshalb sofort gestoppt wurde. Als Wiedergutmachung wurde ein Gutschein für eine Autowäsche angeboten. Die Folie kann übrigens leicht wieder entfernt werden. ÖAMTC-Jurist Martin Hoffer meint, dass das Anbringen von selbstklebenden Gegenständen eine Besitzstörungshandlung am Fahrzeug sein könnte.

Entsprechende Klagen wären möglich. Hoffer: "Außerdem ist das nicht wirklich ein fairer Werbevorgang, also vielleicht sogar UWG-widrig" (Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb, Anm.). Im Falle einer tatsächlichen Beschädigung ist eine Anzeige wegen Sachbeschädigung möglich.