Wirtschaft

Werden unsere Lehrlinge immer dümmer?

Jeder fünfte Lehrling hat seine Abschlussprüfung im Vorjahr voll versemmelt – ein Rekordwert. Früher waren die Auszubildenden offenbar klüger.

Heute Redaktion
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Sind Österreichs Lehrlinge zu dumm für ihre Abschlussprüfungen?
Sind Österreichs Lehrlinge zu dumm für ihre Abschlussprüfungen?
Bild: iStock

Nur 80 Prozent der insgesamt 55.484 Lehr-Abschlussprüfungen fielen 2016 erfreulich aus, zeigt die Statistik der Wirtschaftskammer. Im Gewerbe und Handwerk lag der Anteil der positiven Prüfungsergebnisse sogar nur bei nur 76,5 Prozent.

Das sind die niedrigsten Werte, die es je gab: In den 80er Jahren bestanden noch 88 Prozent. Besonders bei der überbetrieblichen Lehrausbildung, bei der Jugendliche ohne Lehrstelle am BFI ausgebildet werden, gibt es Probleme. Obwohl hier die Erfolgsrate traditionell geringer ist, schafften nur 70,5 Prozent den Abschlusstest.

Mädchen besser als Burschen

Mädchen sind übrigens erfolgreicher als Burschen.

Die Lehrlinge dürfen allerdings mehrfach zu den Prüfungen antreten und müssen die Lehre nicht gleich abbrechen. Bei Gewerbe und Handwerk liegt der Anteil der positiven Prüfungsergebnisse bei nur 76,5 Prozent. Am Besten schneiden die Lehrlinge in der Banken- und Versicherungsbranche mit einer Erfolgsquote über 90 Prozent ab.

Der ÖGB Tirol hat laut Tiroler Tageszeitung als Ausweg aus den schlechten Prüfungsergebnissen freiwillige Zwischenprüfungen und eine Verlagerung der Lehrabschlussprüfungen in die jeweiligen Fachberufsschulen vorgeschlagen. Positive Ergebnisse der Zwischenprüfungen sollten bei der Abschlussprüfung angerechnet werden.

Die Verlegung der Prüfungen in die Fachberufsschulen würde vermeiden, dass sich Lehrlinge aufgrund der unbekannten Umgebung überfordert fühlen. Auch würden oft Maschinen anders funktionieren als die gewohnten in der Fachberufsschule.

(GP)