Bereits zum sechsten Mal heißt es "Nix übrig für Verschwendung" - und zwar bei den österreichweiten Aktionstagen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen in der sogenannten Außer-Haus-Verpflegung.
Noch bis 29. September, dem Internationalen Tag gegen Lebensmittelverschwendung, macht die Branchenplattform United Against Waste Österreich auf das Thema Abfallvermeidung bei Lebensmitteln aufmerksam.
Großküchen spielen eine besondere Rolle bei der Verschwendung von Lebensmitteln. Deshalb zeichnete die Stadt Wien bereits zu Beginn der Aktionswoche Betriebe aus, die effektive Maßnahmen gegen das Wegwerfen von Essen ergreifen.
Für das Vorjahr wurden unter anderen die Ganztages-Volksschule Breitenfurter Straße und das Betriebsrestaurant vom TÜV-Center in Liesing sowie das Pflegeheim Tamariske-Sonnenhof in der Donaustadt ausgezeichnet.
Die Küchen dieser Institutionen hatten die niedrigste Quote an weggeschmissenen Lebensmitteln im österreichweiten Vergleich.
„Durch Lebensmittelabfallvermeidung kann man sich nicht nur Kosten sparen, sondern einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“Franz TragnerBranchenplattform "United Against Waste"
In Wien nehmen 65 Großküchen an dem Programm "United against waste" Teil. Durch Monitoring und gezielte Maßnahmen - wie verbesserte Menüplanung und Optimierung von Bestellprozessen - konnten Großküchen ihren Lebensmittelabfall seit 2018 um fast 20 Prozent reduzieren.
Damit Essen oder Essensreste nicht im Müll landen, gibt es einfache Maßnahmen: Manche Betriebe lassen den Gast die Portionsgröße selbst auswählen - etwa mit einem roten Bon für eine größere und einem grünen Bon für eine kleinere Portion.
In österreichischen Krankenhäusern, Pflegeheimen, Schulen, der Gastronomie und Hotellerie fallen jährlich rund 180.000 Tonnen Lebensmittelabfall an - davon wären geschätzt bis zu 134.000 Tonnen vermeidbar.
In österreichischen Großküchen machen die entsorgten Lebensmittel im Schnitt ein Viertel der ausgegebenen Essensmenge aus.
Wegwerfen ist teuer: Der Warenwert der vermeidbaren Lebensmittelabfälle, die allein in der österreichischen Gemeinschaftsverpflegung pro Jahr anfallen, entspricht einem Gegenwert von rund 356 Millionen Euro.
Unter großem Ressourcenaufwand werden täglich Tonnen an Lebensmitteln produziert, gelagert, transportiert, weiterverarbeitet und zubereitet - ein Drittel davon landet global gesehen allerdings nicht in unseren Mägen, sondern im Mistkübel.
Lebensmittelabfälle entstehen entlang der gesamten Wertschöpfungskette: bei der Produktion, im Handel, in Privathaushalten und auch in der Außer-Haus-Verpflegung (Großküchen in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Betriebsrestaurants, aber auch in Gastronomie und Hotellerie).