Wirtschaft

Westbahn heute gestartet - ÖBB-Streit vor Eskalation

Heute Redaktion
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Bild: ÖBB/Westbahn

Am Sonntag nimmt die Westbahn den Betrieb zwischen Wien und Salzburg auf und will den ÖBB die Kunden streitig machen. Bereits im Vorfeld ist die Stimmung zwischen den beiden Konkurrenten auf dem Tiefpunkt. Während den ÖBB die Raucherabteile der Westbahn sauer aufstoßen, regt diese die ÖBB-Preispolitik auf.

Um 5.32 Uhr in Wien und um 5.26 Uhr in Salzburg werden die ersten Westbahn-Züge auf die Reise gehen, elf tägliche Verbindungen soll es geben. ÖBB-Kunden sollen durch brandneue Züge und ein eigenes Servicekonzept angelockt werden. Sieben Züge der Schweizer Stadler Rail werden auf der viel befahrenen Strecke verkehren. In jedem der Doppelstock-Waggons wird ein eigener Zugbegleiter Tickets verkaufen sowie Kaffee und kalte Snacks anbieten. Über Gratis-WLAN in allen Waggons können sich die Kunden ins Internet einloggen.



+++ Lesen Sie hier: Was spricht für ÖBB und Westbahn +++


Das eigene Raucherabteil in jedem Westbahn-Zug ist schon vor dem Start heftig umstritten. Während die Westbahn-Betreiber das Angebot an rauchende Kunden im Gesetz gedeckt sehen, weil durch spezielle Belüftung keine Belästigung der nichtrauchenden Bahnfahrer und der Mitarbeiter entstehen soll, sieht das Gesundheitsministerium das anders und pocht auf die Einhaltung des Tabakgesetzes, Rauchen an öffentlichen Orten wie in einem Zug sei nicht gestattet. Wie sich der Konflikt entwickelt ist vor dem Start unklar, bei der Westbahn rechnet man allerdings mit einer Anzeige - möglicherweise auch vom Konkurrenten ÖBB.

Sparschiene soll gekippt werden

In der Zwischenzeit . In den nächsten Tagen werde eine Wettbewerbsklage gegen die ÖBB betreffend der Strecke Salzburg-Bregenz eingereicht, erklärte Westbahn-Geschäftsführer Stefan Wehinger. Die ÖBB dürfe keine Billigtickets ("Sparschiene", "Ab in den Westen"-Tickets) mehr verkaufen, weil dies den Wettbewerb auf der Bahn behindere.

Die Strecke zwischen Salzburg und Bregenz werde mit 32 Millionen Euro jährlich von den Steuerzahlern subventioniert, daher dürfe es dort keine Ticketaktionen geben, so Wehinger. Die Westbahn selber bedient zwar diese Strecke nicht, trotzdem würden die ÖBB-Angebote den Wettbewerb mit der Westbahn zwischen Wien und Salzburg behindern. Die Westbahn wolle aber nicht nur auf der Westbahnstrecke, sondern in ganz Österreich die Billigtickets kippen. "Wir klagen gegen die Sparschiene auf allen Strecken", kündigte Wehinger an.