"Schauen Sie sich um, es ist alles tot", ist der Verkäufer eines Gastrostandes verzweifelt. Montagfrüh, einen Tag nach der Fahrplanumstellung - die ÖBB fährt jetzt mit Fernreisezügen nur noch den Hauptbahnhof an -, herrscht gähnende Leere am Westbahnhof.
"Schauen Sie sich um, es ist alles tot", ist der Verkäufer eines Gastrostandes verzweifelt. Montagfrüh, einen Tag nach der Fahrplanumstellung – die ÖBB fährt jetzt mit Fernreisezügen nur noch den Hauptbahnhof an –, herrscht gähnende Leere am Westbahnhof.
Für die Gastrobetriebe ein Desaster, für die Pendler eine Umstellung. Viele haben sich schon darauf eingestellt: "Die Pendler sind gut informiert. Nur Touristen oder ältere Leute wissen oft nicht Bescheid", erzählt Tanja vom ÖBB-Infostand. Profitieren wird die Westbahn, die weiter den Westbahnhof anfährt. "Ich fahre immer mit der Westbahn", erzählt Franziska aus St. Pölten. Bleibt abzuwarten, wie viele ihrem Beispiel folgen.
Trubel am Hauptbahnhof: Die NÖ-Pendler nehmen Umstellung gelassen
Montagfrüh pendelten die Niederösterreicher in die Hauptstadt ein. Jene aus dem Westen kommen seit der Fahrplanumstellung plötzlich am Wiener Hauptbahnhof und nicht mehr am Westbahnhof an. Viele Pendler haben sich vorab informiert.
Jene, die verwirrt auf die Fahrplanmonitore im Bahnhof St. Pölten starren, werden von den ÖBB-Mitarbeitern aufgeklärt. Helferin Katharina erklärt: "Leute, die aus kleinen Gemeinden kommen und nur in St. Pölten umsteigen, tun sich schwerer." Während einige Pendler von dichteren Fahrintervallen schwärmen, ärgern sich andere über längere Anfahrtszeiten ins Büro und schlechte Abendverbindungen.
Birgit A., Assistentin
"Ich fahre von St. Pölten nach Wien. Durch die Umstellung brauche ich eine U-Bahn-Station länger. Es macht für mich also kaum einen Unterschied."
Barbara, Studentin
"Ich bin aus Tauchen am Wechsel und komme jetzt zu spät zur Universität. Die Alternative wäre: Ich müsste eine Stunde früher fahren."
Alois K., Assistent
"Ich fahre schon seit einem Jahr aus Markersdorf (St. Pölten-Land) freiwillig über den Wiener Hauptbahnhof. Die kurzen Intervalle sind super."
I. Nittner