Österreich

Westbahnunglück: Kurzschluss statt Notruf

Heute Redaktion
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Das Drama um zwei Teenager, die aus Liebeskummer auf den Westbahngleisen in Vöcklamarkt ihr Leben ließen, beweist die emotionelle Brisanz der Vorweihnachtszeit.

Die Tragödie von Vöcklamarkt: Das Weiterleben schien für die bildhübsche, hochsensible, aber häufig depressive Bernadette Berni K. (14) sinnlos, nachdem ihre Liebesschwüre beim fünf Jahre älteren Kevin G. aus Vöcklamarkt auf taube Ohren gestoßen waren.

Freundin wollte Hilfe holen

Daran konnten auch das neue Outfit und eine top-moderne Frisur nichts ändern - den Verzweiflungstränen in den Armen von Freundin Lena folgte die Verzweiflungstat auf den Westbahngleisen im Bahnhof Vöcklamarkt: Das Mädchen setzte sich auf das Transitgleis, konnte nicht zum Aufstehen bewogen werden. Freundin Lena versuchte noch Hilfe zu holen, doch der Schnellzug aus Salzburg war schneller.

Vier Stunden später erfuhr ihr Bekannter Kevin von der Tragödie, betäubte seinen Schmerz mit Alkohol, lief zur Unglücksstelle - und warf sich vor einen Güterzug.

Telefon-Notdienst

Dienstagnachmittag befürchtete Oberösterreichs Exekutive eine erneute Beziehungstragödie, als Maria P. (34) aus Neu-hofen an der Krems eine Verzweiflungstat ankündigte und samt den beiden Kindern mit dem Auto verschwand.

Erst Stunden später konnte Entwarnung gegeben werden. Die heimischen Telefon-Notdienste sind auf die Extremsituationen in der Weihnachtszeit vorbereitet: Der Psychosoziale Notdienst Tel.: 0732/651015 ist rund um die Uhr für Hilfesuchende erreichbar.