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Westen gibt Assad die Schuld am Giftgas-Angriff

Heute Redaktion
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Nach dem Giftgas-Anschlag in Syrien mit mindestens 70 Toten machen die USA, Großbritannien, Frankreich und die EU Assads Truppen dafür verantwortlich.

Nach dem verheerende Anschlag auf die Stadt Chan Scheichun in Nordsyrien klettert die Zahl der Toten in die Höhe. Laut "CNN" hat der Angriff rund 70 Todesopfer gefordert, darunter sind mindestens zehn Kinder. Außerdem soll eine Militärmaschine ein Spital, in dem Giftgas-Opfer behandelt wurden, bombardiert haben. Es gibt noch keine Bestätigung darüber, ob es sich wie anfangs behauptet, um einen russischen Jet handelte.

Ein Arzt in einem nahe gelegenen Spital berichtet von schrecklichen Szenen. "Heute gegen 7.30 Uhr Früh kamen etwa 125 Verletzte in unser Spital", sagte der Mann gegenüber "CNN". Laut seinen Angaben hatten die Opfer blasse Haut, Schweißausbrüche und enge Pupillen. "Zwischen 70 und 80 Prozent der Verletzten waren Frauen und Kinder." Die Symptome würden auf Sarin hindeuten. Aber auch Chlorgas soll zum Einsatz gekommen sein, glauben Experten.

UNO vermutet "Kriegsverbrechen"

Die Vereinten Nationen verurteilten den Angriff aufs Schärfste: Der Einsatz von chemischen Waffen als auch der bewusste Angriff auf medizinische Einrichtungen würden "ein Kriegsverbrechen und eine weitreichende Verletzung der Menschenrechte bedeuten." Auf Antrag von Frankreich und Großbritannien wird sich der UNO-Sicherheitsrat in einer Dringlichkeitssitzung mit dem Giftgasanschlag befassen.

Auch die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini machte das Assad-Regime für den Angriff verantwortlich. Dieses habe die Verantwortung, "sein Volk zu schützen und nicht sein Volk anzugreifen". Auch Trump-Sprecher Sean Spicer sieht Assad in der Schuld.

Syrische Armee schiebt Schuld auf Terroristen

Die syrische Armee "bestreitet kategorisch die Verwendung von chemischem und giftigem Material in Chan Scheichun", hieß es vom Generalkommando. Man halte "diese Terroristengruppen und deren Unterstützer" für verantwortlich. In regierungsnahen Medienberichten war von einer Explosion in einer Giftgasfabrik der Rebellen die Rede.

(aj)