Österreich

Minus 50 Grad: Experten warnen vor der Kälte-Keule

Heute Redaktion
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Bild: Helmut Graf

Österreich friert ein. Die Temperaturen rasseln in den Keller, der Nordost-Wind lässt die prognostizierten minus 25 Grad wie minus 50 Grad anfühlen. Kälte-Schock auch in Wien.

Jetzt wird es sibirisch: Wetter-Experten warnen vor der extremen Kälte, die Österreich bevorsteht. Während es am Samstag in der Westhälfte noch etwas milder ist - so hat es im Tiroler Oberland noch etwa Plusgrade um die 6 °C - rasseln die Temperaturen im Osten Österreichs rapide in den Keller. Das Thermometer kommt nicht mehr über 0 Grad hinaus. Dazu weht ein eiskalter Nordost-Wind.

Richtig bitterkalt wird es ab Sonntag: Die Temperaturen liegen dann nur noch zwischen minus 9 und 0 Grad. Kältepole sind vor allem Niederösterreich und die Steiermark, wie UBIMET-Metereologe Josef Lukas gegenüber "heute.at" schildert. In 2.000 Metern Seehöhe wie etwa auf der Rax hat es minus 20 Grad. Wegen des eisigen Windes fühlt sich diese ohnehin schon klirrende Kälte wie minus 40 Grad an!

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Am Montag wird es dann noch kälter: Ganz Österreich ist ein Gefrierschrank - in den Alpentälern sind minus 15 Grad angesagt. Sonst klettert im Flachland das Quecksilber nicht über minus 3 Grad hinaus. Bitterkalt wird es vor allem im Oberen Waldviertel und in der Buckligen Welt. Gefährlich kalt ist es in den Bergen: Dort fallen die Temperaturen auf minus 24 Grad (2.000 Meter Seehöhe), in 3.000 Metern sind es minus 28 Grad! Immer wieder weht dazu ein starker Nordost-Wind, die Kälte fühlt sich wie minus 50 Grad an. Dazu sagt Josef Lukas: "Dies ist schon eine verschärfte Situation. So eine Kältewelle im Februar ist selten".

Auch am Dienstag ist es weiterhin bitterkalt. Außerdem ausgedehnte Wolkenfelder, teilweise gibt es auch ein wenig Schneefall. Längere sonnige Phasen sind wenn nur im Westen möglich. Vor allem im Osten bläst nach wie vor lebhafter, eisiger Nordostwind. Die Höchstwerte liegen nur zwischen minus 13 und minus 4 Grad, in 2000m minus 23 bis minus 19 Grad.

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Am Mittwoch hält die Kältewelle an. Die Höchstwerte liegen meist zwischen minus 12 und minus 4 Grad, nur ganz im Westen sind bis zu minus 1 Grad möglich. Im Großteil Österreichs ist es dabei recht sonnig, einige Wolkenfelder gibt es zeitweise noch im Osten, hier weht mitunter auch lebhafter Nordwind. Ab Donnerstag schwächt sich der Frost auf den Bergen und in Westösterreich ab. Es bleibt aber weiterhin sehr kalt - Temperaturen klettern nicht über 0 Grad hinaus.

Wie man sich vor der Kälte schützt

Grundsätzlich gilt es, Überanstrengung zu vermeiden, um Herz und Kreislauf nicht unnötig zu belasten. "Wer länger im Freien ist sollte Fettcreme auf unbedeckte Körperstellen auftragen und keine engen Schuhe tragen. Bei der Kleidung nach dem Zwiebelprinzip mehrere Schichten anziehen und wenn nötig zu Thermo-Unterwäsche greifen", sagt Wolfgang Schreiber, Chefarzt des Österreichischen Roten Kreuzes. Wichtig sei es, Kopf, Füße und Hände warmzuhalten: Über die Extremitäten geht am meisten Körperwärme verloren.

Wenn es extrem kalt ist, verengen sich die Gefäße, weniger Blut fließt durch das Gewebe und die Gliedmaßen kühlen aus. Dauert das länger an, kommt es zu Schäden. Erste Anzeichen für Erfrierungen sind ein prickelnder Schmerz in Fingern und Zehen, Gefühllosigkeit und Verfärbungen. "Wenn der Gesamtorganismus zu stark abkühlt, kann es zu Bewusstlosigkeit kommen", sagt Schreiber. "Dann besteht sogar Lebensgefahr."

Die beste Maßnahme wäre, ins Warme zu gehen, sich in Decken einzuwickeln, einen windstillen Ort aufzusuchen. "Nicht hilfreich sind Massagen oder das Abreiben des Körper"", sagt Schreiber. "Trinken Sie warme, gezuckerte, alkoholfreie Getränke – zum Beispiel Tee. Die weit verbreitete Annahme, dass alkoholische Getränke den Körper von innen wärmen, ist falsch: Alkohol weitet die Gefäße. So wird die Hautoberfläche stärker durchblutet und der Körper verliert Wärme."

Besonders gefährlich ist extreme Kälte für ältere und kranke Menschen, sowie jene, die auf der Straße leben. Schauen Sie deshalb nicht weg, wenn jemand in Gefahr ist, und holen Sie Hilfe!

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(Red)