Österreich

Rekord-Orkanböen und Regenmengen gemessen

Heute Redaktion
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Tief VAIA hat für stürmische Verhältnisse und ergiebige Regenmengen gesorgt. Einige Flüsse in Kärnten führen Hochwasser, langsam ist Entspannung in Sicht.

In der Nacht auf Dienstag ist der Kern von Tief VAIA über die Alpen hinweggezogen. Besonders in Osttirol und Kärnten gab es zuvor nochmals ergiebige Regenmengen, so erreichten zahlreiche Flüsse ein 30-jähriges Hochwasser.

Nach Angaben der Österreichischen Unwetterzentrale (UWZ) sorgte teils stürmischer Wind zudem für umgestürzte Bäume und Spitzenböen bis 122 km/h in den Tälern Vorarlbergs. In den kommenden Stunden ist eine langsame Entspannung in Sicht.

Hochwasser in Kärnten

Anhaltender Tiefdruckeinfluss über dem Mittelmeer hat seit Samstag wiederholt für intensiven Regen im Süden Österreichs gesorgt. Spitzenreiter war die Station am Plöckenpass im Süden Kärntens, hier gab es mit 627 Liter pro Quadratmeter den mittleren Jahresniederschlag von Wien in nur 72 Stunden. "In diesem Zeitraum stellt dies einen neuen Stationsrekord dar", berichtet UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer.

Die Wassermassen sorgten für Überschwemmungen und Vermurungen, zudem haben in Oberkärnten die Gail, die Möll und die Drau ein 30-jähriges Hochwasser verzeichnet. Einzelne kleinere Gewässer wie etwa der Ebriacher Bach in den Karawanken haben sogar die HQ-100-Marke erreicht.

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Föhnorkan auf den Bergen

Besonders auf den Bergen gab es verbreitet Orkanböen, vereinzelt wie etwa auf dem Hochschwab wurden sogar Spitzen von 200 km/h erreicht. Aber auch in vielen Tälern und im Flachland gab es Sturmböen, weshalb es gebietsweise zu Unterbrechungen im Straßen- und Bahnverkehr sowie in der Stromversorgung gab. Die stärkste Windspitze in den Tallagen wurde in Vorarlberg gemessen, so gab es Montagnacht in Schröcken eine Orkanböe von 122 km/h. Sturmböen wurden aber auch im Süden verzeichnet, wie etwa in Bad Bleiburg in Kärnten mit 94 km/h.

Außergewöhnliche Zugbahn

Tief VAIA ist in der Nacht auf Dienstag unter Verstärkung über die Schweiz hinweg nach Deutschland gezogen. "Das Zugbahn ist außergewöhnlich, normalerweise ziehen Italientiefs nach Osten oder Südosten ab", erklärt Spatzierer.

Das Tief sorgt weiterhin für extreme Gegensätze in Mitteleuropa: Während an der Ostflanke des Tiefs stürmischer Südföhn die Temperaturen in die Höhe treibt, gelangen an der Westflanke kalte Luftmassen nach Westeuropa. Von Gewitter über Starkregen und Schneefall bis hin zum Sturm sind somit nahezu alle Wetterextreme in Mitteleuropa vertreten.

Wetterberuhigung in Sicht

Am Dienstag fällt im Süden zwar noch etwas Regen, große Mengen wie an den Vortagen sind aber nicht mehr zu erwarten. Am Abend klingt der Regen sogar gänzlich ab und am Mittwoch bleibt es landesweit trocken. "Die Hochwasserlage entspannt sich somit langsam", bestätigt der Meteorologe. Der föhnige Südwind weht allerdings vor allem in den Nordalpen und im östlichen Flachland weiterhin kräftig bis stürmisch.

Zu Allerheiligen setzt sich das freundliche Herbstwetter im Norden und Osten fort, an der Alpensüdseite zeichnet sich im Tagesverlauf hingegen neuerlich etwas Regen ab.

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(Quelle: Ubimet) (red)