Niederösterreich

Wetter verursacht nö. Landwirten 40 Mio. Euro Schaden

Nicht nur Corona-bedingt war 2020 ein schwieriges Jahr für die heimische Landwirtschaft, auch das Wetter spielte übel mit. 

Teilen
Josef Kaltenböck (ÖHV-Landesleiter NÖ-Ost), Heidi Maier (ÖHV-Sachverständige) und Winzer Johann Donabaum in der Wachau.
Josef Kaltenböck (ÖHV-Landesleiter NÖ-Ost), Heidi Maier (ÖHV-Sachverständige) und Winzer Johann Donabaum in der Wachau.
ÖHV

Wetterextreme wie Frost, Dürre, Hagel, Starkregen und Überschwemmungen lassen die niederösterreichische Landwirtschaft heuer nicht zur Ruhe kommen. „Bedingt durch den Frost kam es bereits im Frühjahr bei der Marillenernte zu enormen Ausfällen. Bis Mitte Mai war auch der fehlende Niederschlag und damit die Dürre ein Thema. Es folgte aber eine nasse zweite Maihälfte und ein regenreicher Juni. Schwere Gewitter mit Starkregen und Hagel folgten im Sommer und setzten auch dem Weinbau in der Wachau sehr zu. Insgesamt entstand aufgrund von Frost, Dürre, Hagel, Sturm und Überschwemmung in der niederösterreichischen Landwirtschaft ein Gesamtschaden von knapp 40 Millionen Euro“, so Josef Kaltenböck von der Hagelversicherung bei einem gemeinsamen Lokalaugenschein in der Wachau mit Johann Donabaum, Winzer und Obmann des Weinbauvereins in Spitz.

Qualität ist gesichert

"Für den Wein- und Obstbau ist die Wachau ein bedeutendes Anbaugebiet. Viele Landwirte und Winzer wurden dieses Jahr bereits mehrmals geschädigt. Die Unwetter brachten nicht nur Schäden, sondern auch einen deutlichen Mehraufwand für die Winzerinnen und Winzer. Viele von ihnen verbringen nun zusätzliche Zeit im Weingarten, um die Weinstöcke von unreifen Trauben zu entlasten. Das ist notwendig, dass diese den Winter überstehen können. Auch wenn heuer mit Mengenverlusten zu rechnen ist, hat dies keine Auswirkungen auf die Qualität der Weine. Die Winzerinnen und Winzer in der Wachau erzeugen qualitativ höchstwertige Weine und sichern auch weiterhin die Versorgung mit österreichischem Wein“, bestätigt Johann Donabaum.

Kaltenböck und Donabaum weisen darauf hin, dass die Hagelsaison für heuer fast überstanden ist. Dennoch betonen sie in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit des Risikomanagements: „Die Wetterextreme nehmen in ihrer Intensität und Häufigkeit zu und damit steigt auch die Gefahr von Unwetterschäden in der Landwirtschaft. Damit wir weiterhin in der Lage sind, qualitativ hochwertige Weine zu produzieren und Betriebe aufrechtzuerhalten, ist eine Versicherung gegen die zunehmenden Naturkatastrophen mittlerweile unerlässlich und existentieller Bestandteil eines umfassenden Risikomanagements.“

;