Wetter

So kommt jetzt der große Regen nach Österreich

Der Sommer legt uns ein Ei. Ein Höhentief sorgt in der zweiten Wochenhälfte für kühles und vor allem nasses Wetter in Österreich.

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Prognostizierte Niederschlagssumme vom Mittwochmittag bis Samstagmittag
Prognostizierte Niederschlagssumme vom Mittwochmittag bis Samstagmittag
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Das sonnige Wetter der vergangenen Tage geht zur Wochenmitte mit Eintreffen einer langsam ziehenden Kaltfront aus Westen zu Ende. Mit Bildung eines Höhentiefs über Polen bleibt es zudem auch zum Wochenende hin landesweit unbeständig, vor allem entlang der Nordalpen zeichnen sich somit teils größere Regenmengen ab. Laut den Experten der Österreichischen Unwetterzentrale (www.uwz.at) ist erst am Sonntag mit einer nachhaltigen Wetterbesserung zu rechnen.

Am Mittwoch im Osten nochmals sommerlich

Das zuletzt wetterbestimmende Hochdruckgebiet namens "Yoann" hat sich bereits in Richtung der Ukraine verlagert und das Frontensystem vom Skandinavientief "Yvonne" erfasst am Mittwoch die Westhälfte Österreichs. "Im Vorfeld der aufziehenden Kaltfront dreht die Strömung im Alpenraum vorübergehend auf Süd", erklärt Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. "Damit wird es vom Klagenfurter Becken bis ins östliche Flachland bei zeitweiligem Sonnenschein mit 25 und 28 Grad nochmals sommerlich warm."

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    Die Wetterprognose für Mittwoch, 15. Juli 2020
    Die Wetterprognose für Mittwoch, 15. Juli 2020
    wetter.tv

    Von Vorarlberg und Oberkärnten bis in die Obersteiermark sind die Wolken jedoch dicht und hier bilden sich schon bis Mittag Regenschauer. Am Nachmittag entstehen dann im Bergland generell einige Gewitter, die sich mit Annäherung der Kaltfront am Abend auch auf den Norden ausbreiten.

    "Höhenei" bringt 50 Liter pro Quadratmeter

    Am Donnerstag tropft dann ein Höhentief von der großräumigen Strömung ab und verlagert sich mit seinem Zentrum nach Polen, wo es bis zum Wochenende beinahe stationär liegen bleibt. "Das Höhentief wird unter Meteorologen auch gerne als Höhenei bezeichnet", erklärt Spatzierer. "Dabei steuert das Tief aus Norden feuchte und labile Luftmassen zu den Ostalpen."

    Das "Höhenei" über Polen am Freitag, 17. Juli, um 5.00 Uhr früh
    Das "Höhenei" über Polen am Freitag, 17. Juli, um 5.00 Uhr früh
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    Somit geht es bis einschließlich Freitag landesweit unbeständig weiter, wobei im östlichen Flachland und im Süden auch längere trockene Abschnitte sowie auch vorübergehende Auflockerungen zu erwarten sind. Hier wird es mit Höchstwerten von 21 bis 25 Grad noch am wärmsten, im Rest des Landes wird die 20-Grad-Marke hingegen kaum überschritten. Vor allem entlang der Nordalpen gehen immer wieder teils kräftige Schauer nieder, ab und zu sind hier auch Blitz und Donner mit von der Partie.

    Regendefizit wird aufgeholt

    "Die größten Regenmengen zeichnen sich mit verbreitet 30 bis 50 l/m² in den Nordstaulagen vom Bregenzerwald und dem Außerfern über das Loferer Land und das Salzkammergut bis zum Mariazellerland ab, im Südosten fällt am wenigsten Regen", prognostiziert Spatzierer.

    Bislang verlief der Juli nach Angaben der Meteorologen besonders im Westen und im Nordosten deutlich zu trocken. Mit den vorhergesagten Regenmengen dürfte aber zumindest im Westen bisherige Niederschlagsdefizit bis zum Wochenende Geschichte sein.

    Niederschlagsabweichung vom Klimamittel (1981-2010) bisher im Juli 2020
    Niederschlagsabweichung vom Klimamittel (1981-2010) bisher im Juli 2020
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    Am Wochenende allmähliche Wetterbesserung

    Am Wochenende beginnt das Höhentief an zu schwächeln und somit lässt auch dessen Einfluss auf unser Wetter nach. Der Samstag verläuft von Salzburg bis Wien wechselhaft mit Schauern oder kurzen Gewittern. Nach Westen und Süden zu bessert sich das Wetter bereits spürbar und am Sonntag bleibt es dann bis auf einzelne Schauer ganz im Osten landesweit trocken und meist sonnig. Dazu steigen die Temperaturen rasch wieder auf einem sommerlichen Niveau: Am Samstag sind im Westen und Süden bis zu 26 Grad zu erwarten, am Sonntag dann verbreitet 25 bis 29 Grad.