Österreich

WhatsApp, Twitter: Offener Grabenkampf in Wiener SPÖ

Heute Redaktion
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In der SPÖ rumort es gewaltig und - völlig untypisch für die Partei - die Grabenkämpfe werden zum Teil mit offenem Visier ausgetragen. Neu ist auch die unverhohlene Kritik an Bürgermeister Michael Häupl.

In der SPÖ rumort es gewaltig und – völlig untypisch für die Partei – die Grabenkämpfe werden zum Teil mit offenem Visier ausgetragen. Neu ist auch die unverhohlene Kritik an Bürgermeister Michael Häupl.
Seit dem Rauswurf von Kanzler und Parteichef Werner Faymann kommt die SPÖ vor allem in Wien nicht mehr zur Ruhe. Zwischen Faymann-treuen Bezirken (angeführt von Ex-Parteisekretär Deutsch) und dem linken Parteiflügel (rund um Stadträtin Wehsely) ist ein offener Konflikt ausgebrochen, der mittlerweile sogar auf Twitter ausgetragen wird.

Nach dem Besuch von Kanzler Kern in der "Gruft" twitterte Deutsch: "Lopatka, Wehsely und Kern gehen mit Kameras Armut schauen – eine bundeseinheitliche Lösung für Mindestsicherung schaffen sie nicht." Ein Berater von Kanzler Kern, Robert Misik, antwortete mit Zwinker-Smiley: "Faymanns Selbstmordattentäter".

Der Vorwurf, lediglich Faymann rächen zu wollen, regt Christian Deutsch auf: "Das ist Unsinn. Damit wird die Kritik diskreditiert, genauso wie mit dem Vorwurf, dass wir mit der FPÖ koalieren wollen." Deutsch und seine Kollegen verlangen eine offene Diskussion über die Ausrichtung der SPÖ – und über die Nachfolge von Häupl.

Organisiert sind sie in einer WhatsApp-Gruppe namens "Die Mehrheit". Zur nächsten Konfrontation wird es kommenden Montag kommen – da ist ein Parteivorstand angesetzt.