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WHO macht Ebola zum Gesundheitsnotfall

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die Lage in Westafrika spitzt sich dramatisch zu. Die WHO hat jetzt den Ebola-Ausbruch zum Internationalen Gesundheitsnotfall erklärt. Aus Angst vor dem Ebola-Virus schotten Soldaten jetzt ganze Städte in Liberia und Sierra Leone ab, stellen sie unter Quarantäne. Ebola gilt als unheilbar. Wer es einmal hat, kann nichts dagegen tun. Medikamente gibt es nur gegen die Symptome. Deshalb knickt die US-Regierung jetzt ein und hat ein neues, experimentelles Medikament für den Test an Menschen zugelassen.

gilt als unheilbar. Wer es hat, kann nichts dagegen tun. Medikamente gibt es nur gegen die Symptome. Deshalb hat die US-Regierung ein neues, experimentelles Medikament für den Test an Menschen zugelassen.

Die Ebola-Epidemie in Westafrika ist von den Seuchen-Experten der Weltgesundheitsorganisation als Internationaler Gesundheitsnotfall eingestuft worden. Damit kann die Organisation weltweit Vorschriften zur Eindämmung des Ebola-Ausbruchs erlassen.

Über konkrete Maßnahmen, die getroffen werden sollen, ist noch nichts bekannt. WHO-Plan mit geringen Auswirkungen auf Österreich

Mit der Ausrufung des Notfalls gibt es kaum Auswirkungen auf Österreich. Die Alpenrepublik grenzt weder an einen betroffenen Staat noch existiert sonst eine direkte Gefährdung. Allgemeine Vorkehrungen werden trotzdem empfohlen: Für alle anderen Staaten (inklusive Österreich) werden folgende Maßnahmen empfohlen: Es sollte kein allgemeines Reiseverbot oder ein Verbot des Handels ausgesprochen werden. Reisende in betroffene Länder sollten über Risiken und Präventionsmaßnahmen informiert werden.

Länder sollten in der Lage sein, Verdachtsfälle zu entdecken, abzuklären (mit qualifizierten Labormethoden) und falls erforderlich, zu behandeln. Das sollte für alle Personen mit unklarem Fieber aus betroffenen Gebieten möglich sein, unabhängig ob sie an internationalen Flughäfen oder anderen Grenzübergängen ankommen. Weiters sollte die allgemeine Bevölkerung über den Ausbruch und Präventionsmaßnahmen informiert werden, wie das Risiko vermindert werden kann. Die einzelnen Länder sollten sich auch darauf vorbereiten, ihre Staatsbürger (z.B. Gesundheitspersonal) aus den betroffenen Gebieten evakuieren zu können.

Österreiches Außenamt warnt

Am Donnerstag ist der erste Infizierte - ein Geistlicher aus Westafrika - in Europa gelandet - Das USA testen Ebola-Medikament ab sofort an Menschen

Seuchenexperten glauben: Die Ebola-Epidemie erreicht ein nie dagewesenes Ausmaß! Nach Einschätzung der US-Gesundheitsbehörde CDC werden mehr Menschen erkranken, als bei allen anderen Ausbrüchen zuvor zusammen. Die kommenden Wochen würden kritisch, sagte CDC-Direktor Tom Frieden. Er geht davon aus, dass der Ausbruch frühestens in drei bis sechs Monaten eingedämmt werden kann.

Wie die kanadische Pharmafirma Tekmira mitteilte, revidierte die US-Gesundheitsbehörde FDA jetzt eine frühere Entscheidung, mit der Tests an gesunden Probanden gänzlich untersagt wurden. Tekmira entwickelt mit Unterstützung des US-Verteidigungsministeriums eine Therapie mit der Bezeichnung TKM-Ebola. Es handelt sich dabei um ein Medikament aus RNA-Molekülen, das die Ebola-Viren einem intensiveren Angriff des Immunsystems preisgeben sollen.

Die FDA hatte erst Anfang Juli den Stopp der ersten, bereits seit Anfang Jänner angelaufenen Tests an gesunden Probanden verfügt. Nun sei das Verbot gelockert worden, wodurch das Medikament an Ebola-Patienten eingesetzt werden könnte.

In Liberia riegelte die Armee seit Mittwoch Bisher, so die WHO (Stichtag: 4. August) seien 1.711 Fälle der Erkrankung registriert worden. Es gab 932 Todesfälle.