Gesundheit

WHO rät Frauen von Alkohol ab und erntet Shitstorm

Im Alkohol-Aktionsplan 2022-2030 rät die WHO jungen Frauen auf Alkohol zu verzichten. Das sei sexistisch, sagen Kritikerinnen und Kritiker.

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Die WHO empfiehlt "Frauen in gebärfähigem Alter" möglichst keinen Alkohol zu trinken.
Die WHO empfiehlt "Frauen in gebärfähigem Alter" möglichst keinen Alkohol zu trinken.
Getty Images

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat ihren Entwurf zum Alkohol-Aktionsplan für die Jahre 2022-2030 veröffentlicht – und er gefällt nicht allen. Denn darin steht: "Angemessene Aufmerksamkeit sollte der Verhinderung des Beginns des Alkoholkonsums bei Kindern und Jugendlichen sowie der Verhinderung des Alkoholkonsums bei schwangeren Frauen und Frauen im gebärfähigen Alter gewidmet sein."

Frauen im gebärfähigen Alter sollen möglichst keinen Alkohol mehr trinken? Die WHO erntete damit innert Kürze einen regelrechten Shitstorm. "Das ist eine typische Idiotie der WHO. Die Idee, dass es für Frauen im gebärfähigen Alter schädlich ist, Alkohol zu trinken, ist unwissenschaftlich und absurd." Das sagt Christopher Snowdon vom Wirtschafts-Thinktank Institute of Economic Affairs gegenüber dem britischen "Telegraph". Er fügt an: "Noch dazu ist es nichts, was die WHO angeht."

WHO behandelt Frauenkörper wie Behälter

Auch aus feministischen Kreisen gibt es Kritik an den Plänen der WHO. "Es ist äußerst beunruhigend zu sehen, wie die Weltgesundheitsorganisation die hart erkämpften Rechte der Frauen aufs Spiel setzt, indem sie versucht, ihre Körper und Entscheidungen auf diese Weise zu kontrollieren", sagt Clare Murphy, die die britische Geburtsberatungsstelle leitet. Darüber berichtete der "Stern". Für Murphy ist klar: Mit ihrem Alkoholplan reduziert die WHO junge Frauen auf ihre reproduktiven Fähigkeiten und behandelt sie nicht viel anders als Behälter.

Zudem sei im Aktionsplan in keiner Silbe erwähnt, dass es viele Frauen gebe, die gar keine Kinder wollten – oder keine bekommen können. Murphy fordert eine Überprüfung des Alkohol-Aktionsplans. Matt Lambert von der Porman Group, die britische Brauereien und Brennereien vertritt, bezeichnete den Vorschlag der WHO als "sexistisch und paternalistisch". Die WHO hat sich zur Kritik bis jetzt noch nicht geäußert.

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