Coronavirus

WHO rechnet mit bis zu drei Mal mehr Corona-Toten

Bisher sind rund 3,4 Millionen Corona-Tote bekannt. Nach einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation könnten es aber weit mehr sein.

Roman Palman
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Ein Bestatter schiebt einen Sarg in einen Leichenwagen. Symbolbild
Ein Bestatter schiebt einen Sarg in einen Leichenwagen. Symbolbild
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Beinahe 166,3 Millionen Coronafälle wurden seit Beginn der Pandemie weltweit registriert. Mit Stand Samstagabend, 22. Mai 2021, sind rund 3,4 Millionen Menschen mit einer bestätigten Infektion verstorben. Es soll aber eine enorme Dunkelziffer geben.

Geht es nach einer neuen Schätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO, könnte das Virus bis zu drei Mal so vielen Menschen wie bisher bekannt das Leben gekostet haben. Zusätzlich dazu hatte es viele Tote durch indirekte Folgen der Pandemie gegeben. Das erklärten Experten der WHO am Donnerstag.

Bis 31. Dezember 2020 waren demnach weltweit mit 82 Millionen nur halb so viele Corona-Fälle bekannt, wie es jetzt der Fall ist. Trotzdem hatte die Pandemie bis dahin schon 1,8 Millionen durch offizielle Zahlen bestätigte Todesopfer gegeben. 

Die WHO geht alleine für 2020 von einer Dunkelziffer von mindestens 1,2 Millionen zusätzlichen Corona-Toten aus.
Die WHO geht alleine für 2020 von einer Dunkelziffer von mindestens 1,2 Millionen zusätzlichen Corona-Toten aus.
WHO

Die WHO errechnet anhand der Übersterblichkeit für das Jahr 2020 allerdings mindestens drei Millionen Tote durch Covid-19. Das sei das untere Ende der Schätzung, so die Gesundheitsexperten.

Einer der Gründe für die frappierende Differenz sei demnach, dass viele Staaten die Todesursache nicht genau bestimmen können, weil ihr Gesundheitssystem nicht dafür ausgestattet, oder überlastet ist.

Doch die Pandemie ist noch nicht vorbei, in Indien etwa breitet sich das Coronavirus erst seit Kurzem rasant aus. Auf dem Subkontinent gibt es auch viele Tote, in einigen Regionen mussten Krematorien auf Massenabfertigung umstellen. Deshalb gehen die Experten davon aus, dass die Dunkelziffer auch in diesem Jahr noch weiter in die Höhe schnellen wird.