Wien

Wie Corona die Psyche der Wiener leiden lässt

Laut einer Studie leidet jeder vierte Wiener psychisch an der Corona-Krise. Besonders finanzielle Sorgen wirken sich negativ auf die Gesundheit aus.

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 Fußgänger auf der Wiener Mariahilfer Straße
Fußgänger auf der Wiener Mariahilfer Straße
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Während der Corona-Krise hat sich so einiges verändert. Denkt man zurück an den Ausbruch der Pandemie, so erinnert man sich an eine Zeit voller verschiedenster Ängste. Genau diese Ängste haben unter anderem dazu geführt, dass sich die psychische Gesundheit bei einem Viertel der Wiener während der Covid-19-Krise verschlechtert hat. Dies geht aus einer Studie des Meinungsforschungsinstituts Sora hervor.

Laut jener liegt diesem Ergebnis zugrunde, dass die Wiener während dieser globalen Pandemie diverse Sorgen und Ängste plagen. Mitunter die größten Sorgen bereiten den in Wien Lebenden die Kluft zwischen Arm und Reich. Die Unsicherheit hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage und eines gesicherten Arbeitsplatzes quälen die Menschen besonders. Aber auch die teils massiven Einschränkungen der Grund- und Freiheitsrechte, wie wir sie während des Lockdowns erlebt haben, machen den Wienern zu schaffen. Hinzu kommen konkrete Ängste, wie jene, sich mit dem Virus anzustecken.

MA23 veranlasste Studie

Die Studie, welche im Auftrag der Magistratsabteilung für Wirtschaft, Arbeit und Statistik (MA23) erstellt wurde, wurde im Zeitraum von Ende April bis Mitte Mai durchgeführt. Befragt wurden 1.004 per Zufallsprinzip ausgewählte Personen ab dem 16. Lebensjahr. Themen wie die körperliche und psychische Gesundheit, psychosoziale Begleiterscheinungen, aktuelle Sorgen sowie der Bedarf an Hilfsangeboten wurden im Rahmen der Erhebung abgefragt. Auch eine Meinung zur sozialen und politischen Situation wurde erhoben.

Finanzielle Sorgen

Die Sora-Studie ergab, dass sich bei etwa einem Viertel der Befragten vor allem die psychische Gesundheit während der Corona-Krise verschlechtert hat. Besonders betroffen waren vor allem Personen, deren psychische Gesundheit bereits vor Ausbruch der Krise angeschlagen war. Bei jenen hat sich sogar bei jeder zweiten Person die Situation verschlechtert.

Man kam zu der Erkenntnis, dass Corona auch starke Auswirkungen auf die psychische Gesundheit bei all jenen hatte, die von sozio-ökonomischer Ungleichheit betroffen waren. Hiervon betroffen sind Menschen, die armutsgefährdet sind oder große finanzielle Verluste zu tragen haben.

Anspannung, Erschöpfung & Kontrollverlust

Die Studie konnte bei den Befragten zehn häufig auftretende Symptome definieren. Etwa 40 Prozent aller Befragten verspüren Ängstlichkeiten und Anspannungen oder empfanden nur wenig Freude an Tätigkeiten. Rund ein Drittel klagte über Erschöpfung, Niedergeschlagenheit oder Hoffnungslosigkeit. Jeder vierte befragte Wiener verspürte einen Kontrollverlust, Einsamkeit oder Orientierungslosigkeit.

Zusätzlich kommt hinzu, dass es auch in den eigenen vier Wänden Probleme gab. Schwere Konflikte in der Familie wurden angegeben. Ein geringer Anteil der Befragten gab an, sogar Suizidgedanken gehabt zu haben. Jede zehnte Person nutzte während der Krise ein Unterstützungs- und Hilfsangebot. Ein Drittel ist außerdem der Meinung, dass es einen höheren Bedarf an Unterstützungsangeboten braucht, vor allem in den Bereichen Finanzielles und körperliche Gesundheit.

Mehr Zusammenhalt und Vertrauen in Politik

Die Studie ergab gleichzeitig auch, dass der soziale Zusammenhalt und das Vertrauen in das politische System während der Corona-Pandemie anstiegen. Mehr als die Hälfte aller Befragten berichtete über einen deutlich stärkeren sozialen Zusammenhalt im eigenen Umfeld.

Der Studie zufolge ist auch das Vertrauen in das Gesundheitssystem, in Experten, die Polizei und in die Bundesregierung gestärkt worden. Außerdem bewerteten – im Vergleich zu Oktober 2015 – mehr Personen die Stadt Wien als eine "alles in allem sehr lebenswerte Stadt".

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com