Jobvermittlung modernisiert

Wie "Dating"-Plattform – das wird jetzt neu beim AMS

Das Arbeitsmarktservice will die Vermittlung effizienter gestalten und Jobs künftig nach Kompetenzen und nicht wie bisher nach Berufen vermitteln.

Newsdesk Heute
Wie "Dating"-Plattform – das wird jetzt neu beim AMS
AMS-Chef Johannes Kopf kündigt die "größte Innovation seit 25 Jahren" an.
Sabine Hertel, Daniel Schreiner

Das AMS geht künftig bei der Jobvermittlung neue Wege und setzt dafür auf "Kompetenzmatching". Mit einem neuen Tool soll ähnlich wie bei Dating-Plattformen erhoben werden, welche Fähigkeiten für eine Stelle benötigt werden und andererseits welche Kompetenzen Jobsuchende mitbringen.

Keine Suche über Berufsbezeichnungen

Berufsbezeichnungen rücken dabei in den Hintergrund. Die Fähigkeiten der Arbeitssuchenden sollen damit verstärkt in den Fokus gerückt werden, wie AMS-Chef Johannes Kopf am Mittwoch bei einer Pressekonferenz erklärte. Das AMS erhofft sich dadurch eine treffsicherere und schnellere Vermittlung. Kopf spricht von der "mit Abstand größten Innovation seit 25 Jahren".

Aktuell gibt es beim AMS rund 100.000 offene Stellen und Berufe verändern sich laufend. Wie funktioniert das neue System nun genau? Im alten Programm war die Job-Suche primär auf Basis der Bezeichnung für die offene Stelle ausgelegt.

Wenn z.B. ein Chemiker oder eine Chemikerin einen Job suchte, wurden nur Stellenausschreibungen, wo Unternehmen Chemiker suchen, angezeigt. Das ändert sich nun. Denn ein Job als ProjekttechnikerIn würde genauso passen.

Reisebüro-Mitarbeiterin erhielt Job als Lektorin

"Eines unserer Erfolgsbeispiele zeigt, wie Kompetenzmatching funktioniert. Bisher war es üblich nur binär zu suchen, also, wenn ein/e Lektor/in gesucht wurde, wurde auch nur nach einer/m Lektor/in gesucht. Mit Kompetenzmatching jedoch hat sich eine ehemalige Mitarbeiterin eines Reisebüros, die Germanistik studiert hatte und in ihrem Job oft Texte lektoriert hat, qualifiziert und den Job erhalten. Wir haben unsere BeraterInnen geschult, damit sie gemeinsam mit den KundInnen ihren spezifischen Kompetenzkatalog erarbeiten und so die Chancen für eine rasche und erfolgreiche Jobvermittlung deutlich erhöhen", erklärt Kopf das Konzept.

Konkret werden die individuellen Fähigkeiten von Personen mit einem neuen System digital erfasst und gezielt mit den Vorstellungen und Bedürfnissen von Unternehmen abgeglichen. Heute kennt das AMS rund 25.000 Kompetenzen – diese reichen EDV-Kenntnissen, über technische Fähigkeiten bis hin zu sozialem Know-how.

Neue Berufsbilder

Das AMS begegne damit der zunehmenden Komplexität am Arbeitsmarkt, die ständige neue Berufsbilder hervorbringe und zunehmende Spezialisierung erfordere. "Es lassen sich unsere Berufe nicht mehr in diese 'Kasterln' fügen, die wir von früher kennen", so Kopf. Und: "Immer mehr Firmen suchen etwas, wo sie nicht mehr wissen, wie man es nennt."

Positiv auf die neue AMS-Maßnahme reagierte ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher. Er bezeichnete das "Kompetenzmatching" als "Meilenstein" und deutlichen Fortschritt bei der Kundenbetreuung des AMS.

Großflächig implementiert soll das neue System mit Beginn 2024 werden. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf über zehn Millionen Euro.

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