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Wie Frankreich! Was das ÖFB-Team so stark macht

Sebastian Prödl schmerzte die Zuseherrolle bei der WM. Er zog seine Lehren aus den Top-Spielen und Vergleiche mit dem ÖFB-Team.

Heute Redaktion
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Frankreich ist Weltmeister. Die Franzosen setzten sich im Endspiel gegen Kroatien durch. Im Halbfinale scheiterten Belgien und England nur knapp. Mit dieser Konstellation war vor der WM nicht zu rechnen. Top-Teams wie Brasilien, Deutschland, Spanien, Portugal oder Argentinien schieden vorzeitig aus.

"Waffe Überraschungsmoment"

ÖFB-Teamspieler Sebastian Prödl weiß, warum. Anhand der beiden Finalisten erklärt er im "Kurier"-Interview: "Beide Teams hatten Spieler in ihren Reihen, die individuell überraschen können, die ausbrechen und unvorhergesehene Aktionen setzen können." Stichwort Überraschungsmoment – es "ist die neue Waffe im Fußball".

"Ich glaube, dass viele Favoriten auch deshalb so früh ausgeschieden sind, weil man von diesen Teams alles wusste. Weil sie bekannt waren für ihr typisches Spielsystem."

Parallelen zu ÖFB-Team



Prödl wird auf Ex-Teamchef Marcel Koller angesprochen. Ob auch er am Ende zu ausrechenbar war? "Marcel Koller war der richtige Trainer zum richtigen Zeitpunkt, um für unser Team einen neuen Spielstil zu kreieren. Wir haben einen Stil verinnerlicht, an ihm festgehalten und waren damit erfolgreich. Das war, wenn man so will, auch eine Art Überraschungseffekt. Mit unserem Pressing haben wir damals die Gegner teilweise auf dem falschen Fuß erwischt."

Dann hätten sich die Gegner nach und nach darauf eingestellt. "Das müssen wir uns ankreiden lassen, dass wir nicht rechtzeitig begonnen haben, flexibler und weniger berechenbar zu werden."

Unter Nachfolger Franco Foda präsentiert sich das ÖFB-Team leistungsstark und vor allem variabel. Beides sei für Sebastian Prödl eng miteinander verknüpft: "Da ist etwas im Entstehen, auch wenn wir noch lange nicht am Ziel sind. Wir sind heute für den Gegner sicher nicht mehr so leicht auszurechnen. Franco Foda setzt extrem viele Spieler ein und probiert einige taktische Formen aus. In den drei Sommerspielen haben wir drei verschiedene Systeme gespielt. Das stärkt den Konkurrenzkampf und macht es für den Gegner auch nicht so leicht, sich auf uns einzustellen."

Das Ziel lautet: EM-Endrunde 2020. (Heute Sport)