Österreich

Wie gefährlich sind Radanhänger für Kinder?

Der tödliche Unfall im Bezirk Korneuburg hat eine Sicherheitsdebatte über Fahrradanhänger in Österreich ausgelöst.

Heute Redaktion
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Nach dem tragischen Unfall mit einem Fahrradanhänger, bei dem zwei Mädchen (1 und 4 Jahre alt) ums Leben kamen, wird gegen den Autolenker (60) und die Mutter (39) ermittelt, "Heute.at" berichtete.

Robatsch: "Kein erhöhtes Sicherheitsrisiko"

Wie Klaus Robatsch vom Kuratorium für Verkehrssicherheit erklärt, stellen Fahrradanhänger kein erhöhtes Sicherheitsrisiko dar, so lange man alle Bestimmungen einhält. "In den letzten fünf Jahren ist nur ein Unfall mit einem Radanhänger vermerkt. Man muss jedoch dazu sagen, dass nicht jeder Unfall angezeigt wird. Es hängt auch immer von der Situation ob, wo und mit wie vielen Kindern ich gerade unterwegs bin", so der Bereichsleiter für Verkehrssicherheit auf Anfrage von "Heute.at".

Für Fahrradanhänger gelten umfassende Sicherheitsbestimmungen. "Kinder bis zum 12. Geburtstag sind dazu verpflichtet einen Helm zu tragen, egal ob sie mit dem Fahrrad, auf einem Kindersitz oder mit dem Anhänger unterwegs sind", sagt ÖAMTC-Jurist Nikolaus Authried.

Hinzu kommt auch, dass die Kinder angegurtet sein müssen. Unabhängig vom Fahrrad braucht der Anhänger eine eigene Lichtquelle. Neben einem roten Rücklicht sind das bei einem 60 cm breiten Gespann noch zwei Rückstrahler.

Weiters ist eine 1,5 Meter hohe Fahrradstange mit einem Wimpel in einer knalligen Farbe verpflichtend, damit der Anhänger im Straßenverkehr besser erkennbar ist. Auch muss durch eine Vorrichtung sichergestellt sein, dass Kinder nicht in die Speichen geraten können. Jeder Anhänger verfügt zudem über eine Anleitung über Gewicht, Größe und Anzahl der beförderten Personen. Das Fahren mit einem Anhänger sollte natürlich auch geübt sein.

41 Radfahrer im letzten Jahr tödlich verunglückt

Authried rät nach Möglichkeit dazu vor allem Radwege zu benutzen. Ist dieser nicht vorhanden, ist Vorsicht geboten. Auch sollte man darauf achten, den Sicherheitsabstand einzuhalten. "Auf Freilandstraßen ist die Gefahr besonders hoch, vor allem, wenn auch die Sichtverhältnisse beeinträchtigt sind", erklärt der ÖAMTC-Jurist. Der Unfall ereignete sich gegen 20.50 Uhr, genau in der Dämmerung.

Laut Daten der ÖAMTC-Unfallforschung und der Statistik Austria verunglückten im Jahr 2018 41 Radfahrer tödlich, 17 davon waren mit elektrischem Antrieb (E-Bike, E-Tretroller) unterwegs. Insgesamt gab es 8.138 Unfälle mit Radfahrerbeteiligung (rund 13 Prozent davon mit E-Bike oder E-Tretroller), dabei wurden 8.173 Personen verletzt, 1.025 davon auf einem E-Bike bzw. E-Tretroller.

(Stefanie Riegler)