Fussball

Wie in der NFL: FIFA testet die Videobeweis-Revolution

Der Video-Schiedsrichter ist in den letzten Monaten in die Kritik gekommen. Die FIFA testet nun eine bereits lange geforderte Maßnahme. 

Heute Redaktion
Die FIFA will den Video-Referee weiter verbessern.
Die FIFA will den Video-Referee weiter verbessern.
Imago Images

Der Video-Referee hat vor allem im Herbst für heftige Diskussionen gesorgt. Nach umstrittenen Entscheidungen in der deutschen Bundesliga oder auch im heimischen Fußball-Oberhaus wurden kritische Stimmen immer lauter, sogar die Abschaffung wurde öffentlich andiskutiert. Nun will der internationale Fußballverband gegensteuern, plant in einem ersten Testlauf eine lang geforderte Verbesserung. Und nahm sich dabei die NFL zum Vorbild. 

Konkret geht es um die Transparenz der Entscheidungen – vor allem für die Fans im Stadion. Das für Regelfragen im Fußball zuständige International Football Association Board (IFAB) hat in einer Sitzung am Mittwoch beschlossen, dass Schiedsrichter die getroffene Entscheidung des Video-Referees über die Stadionlautsprecher verkünden sollen. Dies ist etwa in der NFL bereits langjährige Praxis. 

Erklärung für die Fans

Einen ersten Testlauf soll es bereits bei der in zwei Wochen beginnenden Klub-Weltmeisterschaft in Marokko geben. Auch ein Einsatz bei der Frauen-WM im Sommer 2023 in Australien und Neuseeland ist angedacht. 

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    Heute-Montage

    Demnach sollen die Schiedsrichter ihre Entscheidungen über ihr Headset sowohl den Fans im Stadion als auch den TV-Zuschauern mitteilen. Der Funkverkehr zum Abstimmen der Entscheidung wird aber nicht veröffentlicht. Kritiker warfen aber bereits ein, dass die Unparteiischen ihre Entscheidung kaum ausführlich mitteilen können, es also kaum einen Mehrwert geben werde.

    Temporäre Wechsel abgelehnt

    Ebenso sprachen sich die obersten Regelhüter dafür aus, die bei der WM in Katar gestartete Praxis mit auffällig langen Nachspielzeiten gegen das um sich greifende Zeitspiel weiter fortzusetzen. Der Vorschlag, die Uhr in bestimmten Situationen anzuhalten - etwa bei Toren oder einer VAR-Überprüfung - wurde hingegen abgelehnt. 

    Ebenso abgelehnt wurde der Vorschlag, beim Verdacht einer Gehirnerschütterung temporäre Wechsel vornehmen zu können. Sollte ein Spieler also genauer untersucht werden müssen, würde für diesen ein Ersatzmann vorübergehend aufs Feld kommen. Dies lehnte das IFAB jedoch ab. Aktuell ist bei einer Gehirnerschütterung ein zusätzlicher Wechsel zugelassen, diese Regel findet aber nicht in jeder Liga Anwendung. 

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