In den letzten Wochen haben nicht nur Schüler in ganz Europa ihre Noten für das vergangene Jahr erhalten: Auch Frankreichs Minister müssen jetzt ihre Leistungen überprüfen lassen.
Alle 19 Ressortchefs müssen einzeln zum Gespräch zu Regierungschef Edouard Philippe; Bildungsminister Jean-Michel Blanquer machte jetzt den Anfang. Bis Ende Juli sollen die Bewertungen abgeschlossen sein.
Philippe betonte aber, dass es keine Regierungsumbildung geben werde. Es gehe in erster Linie darum zu besprechen, was man im jeweiligen Ressort in Angriff genommen habe, was funktioniert habe und was nicht. Es werde ein "Vieraugengespräch mit allen Ministern" sein um festzustellen, "wie man die gesamten Tätigkeiten verbessern könne."
Präsident Emmanuel Macron hatte im Wahlkampf allerdings noch angekündigt, dass die Minister "regelmäßig bewertet" werden sollen und "einmal im Jahr werde mit dem Premierminister entschieden, ob sie ihre Posten behalten oder nicht". Philippe selbst wird von Macron bewertet.
Der Präsident hatte erklärt, dass diese Praxis in der Geschäftswelt Gang und Gäbe sei – etwas, dass er während seiner dreijährigen Tätigkeit als Spezialist für Fusionstätigkeiten ("Mergers & Acquisitions") bei der Banque Rothschild gelernt hatte. (red)