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Wie kam Praljak an seinen Gift-Trunk?
Nachdem sich der Kroaten-General nach der Urteilsverkündung in Den Haag vergiftete, fragen sich nun viele: Woher stammt das Fläschchen mit dem Gift?
Sicherheitsexperten gehen gehen davon aus, dass es sich hier um grobe Mängel bei der Sicherheit gehandelt hat. Der kroatische General Mate Lausic meint gegenüber "Vecernji List": "Hier wurde nicht im vollen Maße auf die Sicherheit geachtet. Auf sechs Angeklagte kamen lediglich zwei Wachbeamte. Das ist unangemessen."
Bereits beim "Schlächter vom Balkan" Ratko Mladic hätten sich am vergangenen Mittwoch die Sicherheitsmängel bemerkbar gemacht: Dort kam es zu einer Schimpftirade des Ex-Generals, als das Urteil verkündet wurde.
Mangelnde Sicherheit
Im Gerichtssaal hätten die Wachen gar nicht reagieren können, denn sie waren von Praljak viel zu weit entfernt. Hätte der Kroaten-General einen Sicherheitsbeamten hinter sich stehen gehabt, hätte er das Fläschchen nicht aus seiner Jackentasche holen können, meint Lausic.
Er fügt auch hinzu, dass die Angeklagten wohl nicht gründlich genug kontrolliert wurden: Eine Leibesvisitation hätte ausgereicht, um das Fläschchen zu finden.
"Er hat es nicht selbst gemacht"
"Er konnte das Gift nicht auf dem Weg zum Gerichtssaal gefunden haben. Er muss es bereits in seiner Zelle gehabt haben", meint Lausic, "Ich habe das selbst beobachtet: Die Angeklagten werden nicht kontrolliert, bevor sie ins Gericht gehen. Man nimmt an, dass sich um eine sterile Person handelt, die aus einem sterilen Raum kommt."
Lausic nimmt außerdem an, dass die Sicherheitsvorkehrungen in den Gefängnissen selbst nur mangelhaft sind. Er kann es sich nur so erklären, dass Praljak das Gift von einer dritten Person erhalten hat. Dass der Kroaten-General die Mischung selbst angefertigt hat, schließt Lausic aus.
(slo)