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Wie kamen die Ermittler auf den Flüchtling als Täter?

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Der Terror hat die deutsche Bundeshauptstadt erreicht: Bei einem Anschlag am Montagabend mit einem Lkw auf den Weihnachtsmarkt bei der Berliner Gedächtniskirchen starben 12 Menschen. 48 Personen sind teils schwer verletzt. "Eine grausame, letztlich unbegreifliche Tat", so die deutsche Kanzlerin Angela Merkel. Sie geht von einem terroristischen Anschlag aus. Es wäre besonders traurig, wenn es sich bestätigen sollte, dass ein Asylwerber, der für Schutz in Deutchland ansuchte, für die Tat verantwortlich ist, so Merkel.

Der Terror hat die deutsche Bundeshauptstadt erreicht: Bei einem Anschlag am Montagabend mit einem Lkw auf den . 48 Personen sind teils schwer verletzt. Festgenommen wurde nach der Todesfahrt des Lkw ein 23-jähriger Flüchtling aus Pakistan. Zeugen machten ihn als Täter aus, alarmierten die Polizei, verfolgten ihn und gaben seinen Standort per Handy an die Beamten weiter. Bei der Siegessäule nahmen sie ihn fest.

Die Ermittler präsentierten noch am Montagabend den Fahndungserfolg. .  Rasch wurde auch seine Identität preisgegeben: Der Mann heißt Naved B., er soll am 31.12.2015 via Österreich nach Deutschland eingereist sein. Bei seiner Einvernahme am Diensta bestritt der junge Mann, dessen Asylverfahren in Deutschland noch läuft, allerdings vehement, für die Tat verantwortlich zu sein. 

Zeugen sahen ihn, riefen die Polizei

Auf ihn aufmerksam geworden war die Polizei nach der Aussage mehrerer Zeugen. Sie wollen will ihn als Täter gesehen haben: So soll der 23-Jährige vom Tatort weggelaufen sein. Einer der Zeugen nahm die Verfolgung auf, zückte sein Handy und alarmierte die Polizei. Dabei informierte er die Beamten laufend über die Route des Flüchtigen. Bei der Siegessäule klickten die Handschellen. Im Anschluss daran wurde die Zivilcourage der Zeugen gelobt. Doch Stunden später stellt sich alles ganz anders dar: Es war der Falsche!

"Wahrer Täter auf der Flucht"

Doch bei einer Pressekonferenz am Dienstagnachmittag ruderten die Ermittler zurück. Generalbundesanwalt Peter Frank sagte, dass es nicht sicher sei, dass der Festgenommene auch der Täter sei. Es sei zudem nicht ausgeschlossen, dass es Komplizen gibt. Auch konnte er nicht ausschließen, dass der oder die Täter bewaffnet weiterhin auf der Flucht sind.

Der Polizeipräsident von Berlin, Klaus Kandt: Wir wissen nicht abschließend, ob es sich um einen oder mehrere Täter handelt. Wir müssen uns aber eventuell auch mit dem Gedanken vertraut machen, dass der Festgenommene nicht der Täter ist."
"Eine grausame, letztlich unbegreifliche Tat", so die deutsche Kanzlerin Angela Merkel. Sie geht von einem terroristischen Anschlag aus. Es wäre besonders traurig, wenn es sich bestätigen sollte, dass ein .

Die Fakten - diese Infos sind bis jetzt gesichert:


Montagabend, 20:02 Uhr: Ein Lkw rast in die Menschenmenge am Weihnachtsmarkt bei der Gedächtniskirche
Der Sattelschlepper wurde in Polen gestohlen
Der tonnenschwere Lkw kommt nach 60 bis 80 Metern zum Stehen
Der polnische Fahrer war seit 16 Uhr nicht mehr erreichbar. Er wurde erschossen in der Fahrerkabine gefunden
Bislang gibt es 12 Tote und 48 Verletzte. 16 von ihnen sind schwerst verletzt.
Ein Mann wurde festgenommen, nachdem ein Augenzeuge ihn als möglichen Täter der Polizei nannte: Doch es ist unklar, ob der 23-Jährige der "richtige Mann ist".
Der Flüchtling aus Pakistan war unter drei Namen bekannt. Er bestreitet die Tat vehement.
Erst wenige Opfer sind identifiziert
Die Sicherheitsvorkehrungen werden verschärft, auch in Österreich