Ukraine

"Wie krank wir sind" – plant Kreml irren Atomschlag?

Der Chef der Wagner-Söldnergruppe sagte, Russland könnte sein eigenes Territorium in Belgorod ins Visier eines taktischen Atomschlags nehmen.

Russlands Präsident Wladimir Putin baut seine nukleare Drohkulisse gegenüber dem Westen immer weiter auf.
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IMAGO, IStock – "Heute"-Montage

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hat davor gewarnt, Russland könnte einen taktischen Atomschlag auf sein eigenes Territorium in der Region Belgorod durchführen. Im Telegram-Kanal "Donbass Today" gab Prigoschin in einem Interview an, er befürchte, Russland spiele mit dem Gedanken. "Es ist beängstigend, sie auf fremdes Gebiet zu werfen, aber wir können unser eigenes treffen, um zu zeigen, wie krank und psychotisch wir sind", zitiert die "Frankfurter Rundschau" Prigoschin.

"Ist das der Grund, warum wir uns in der Region Belgorod zurückziehen und ihnen den Vormarsch ermöglichen?", fragte er weiter. Es sei jedoch "eine große Frage", ob die Bombe richtig funktionieren würde, fügte Prigoschin in Anspielung auf die militärischen Fähigkeiten Russlands hinzu, berichtet die "Daily Mail".

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    In den höchsten Kreml-Kreisen geht offenbar die Sorge vor einem Exodus von hochrangigen russischen Politikern und Geheimdienstlern um.
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    Ria Novosti

    Richtet Prigoschin Söldner gegen Kreml?

    Der Wagner-Chef und seine Söldnertruppe befinden sich schon länger im Streit mit dem Kreml. So sollen russische Kämpfer in der umkämpften Stadt Bachmut auf Wagner-Truppen geschossen haben. Später gab die Privatarmee bekannt, den russischen Oberstleutnant in Gefangenschaft genommen zu haben, der als Verantwortlicher für den Beschuss gesehen wurde.

    Laut einem Bericht des amerikanischen Nachrichtenportals "Newsweek" hat Prigoschin in dem Interview zudem dem Verteidigungsministerium in Moskau ein Ultimatum gestellt. Er ließ durchblicken, dass er seine Truppen gegen Wladimir Putin mobilisieren könnte, wenn der geforderte Munitionsnachschub weiterhin ausbleibt. Möglicherweise plane er sogar, persönlich mit der Gruppe Wagner zum Ministerium zu gehen und dort neue Geschosse und Raketen zu fordern. Prigoschin wirft der russischen Führung schon seit längerem vor, den Söldnern absichtlich den Nachschub zu verweigern.