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Wie Leclerc bei Ferrari gegen Vettel trickst

Sebastian Vettel steckt im größten Tief seiner Formel-1-Karriere. Und das weiß sein Teamkollege Charles Leclerc besonders auszunutzen.

Heute Redaktion
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Charles Leclerc gegen Sebastian Vettel
Charles Leclerc gegen Sebastian Vettel
Bild: imago sportfotodienst

Nach dem Chaos-Wochenende von Monza samt Crash mit Lance Stroll und Zehn-Sekunden-Strafe hagelte von allen Seiten Kritik auf den Deutschen ein. Während sein erst 21-jähriger Teamkollege Leclerc den italienischen Tifosi den heiß ersehnten Heimsieg schenkte, musste sich Vettel einiges gefallen lassen. Zu alt, zu langsam, zu fehleranfällig, hatte es geheißen.

Noch stellt sich Ferrari-Teamchef Mattia Binotto demonstrativ vor seinen Fahrer. "Ich habe Vertrauen in ihn. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er das Vertrauen in sich wieder findet", so Binotto zur SportBild. Doch die Uhr tickt gegen den 32-jährigen Heppenheimer.

Das Grand-Prix-Wochenende von Singapur wird nun zum Scheideweg. Sonst droht Vettel nach fünf Saisonen ohne Titel der Ferrari-Abschied. Trotz eines noch für die kommende Saison laufenden Vertrags.

Daran wird allerdings bereits eifrig gebastelt. Ausgerechnet vom Team-Rivalen Leclerc. Der 21-jährige Monegasse wurde in Monza als neuer Held der Italiener gefeiert, inszeniert sich bereits als Zukunftshoffnung und neues Liebkind der großen Ferrari-Familie, sprach auch im Sieger-Interview plötzlich Italienisch. Zum Jubel der tausenden Tifosi.

Und Leclerc lässt durch seinen Manager Nicolas Todt, Sohn des legendären Ferrari-Teamchefs und jetzigen FIA-Präsidenten Jean Todt, bei der Scuderia intrigieren.

So reist das neue Idol der Ferraristi als Nummer eins im Team nach Singapur, wo Ferrari trotz eines neuen Aerodynamik-Pakets nur Außenseiter ist. Vettel hofft jedenfalls auf die neuen Teile an seiner "roten Göttin", kämpfte der Deutsche zuletzt doch mit dem Heck. In Singapur ist Vettel mit vier Erfolgen der Rekordsieger, findet möglicherweise genau im kleinen Asien-Stadtstaat das Selbstvertrauen wieder, das er braucht.