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Wie realistisch ist die "Tatort"-Folge "Virus"?

Die Wiener "Tatort"-Folge "Virus", die am Sonntag ausgestrahlt wurde, sorgt derzeit für Gesprächsstoff.

Heute Redaktion
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In der Wiener "Tatort"-Folge "Virus" wird ein Afrikaner in einem Steinbruch nahe einer kleinen steirischen Gemeinde erschlagen aufgefunden. Die Obduktion der Leiche ergibt, dass der Mann mit dem Ebola-Virus infiziert war. Panik bricht aus. Mitten im Katastrophen-Einsatz müssen Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) ihre Ermittlungen weiterführen, selbst in ständiger Gefahr, mit dem tödlichen Virus angesteckt zu werden …

Aber wie realistisch ist der "Tatort"?

Im "Tatort" behauptet der Sprengmeister Stefan Baric, dass der der Hund, der an der Leiche geschnüffelt hat, die Menschen mit dem Virus ansteckt.

Das ist nicht richtig: Denn laut "netdoktor" verbreiten sich die Erreger ausschließlich von Mensch zu Mensch über den direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten (Blut, Samenflüssigkeit, etc.). 1976 wurde der erste bekannte Ausbruch der Erkrankung verzeichnet.

Eine NGO-Krankenstation in Guinea zeigt Patienten, die an dem Virus erkrankt ist. Sie schwitzen und sind sogar von Pocken befallen. Ermittlerin Bibi ist besorgt, weil sie Schnupfen und Halsschmerzen hat.

Tatsächlich ähneln die ersten Symptome laut "netdoktor" einem grippalen Infekt: Dazu gehören Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Bindehaut- und Rachenentzündung, Durchfall und Erbrechen. In weiterer Folge kommt es zu Funktionsstörungen von Niere und Leber sowie Schleimhaut- und inneren Blutungen.

Ebolaviren gehören zu den gefährlichsten Krankheitserregern weltweit. Sie lösen das Ebolafieber aus, gegen das es bisher kein Heilmittel gibt. Die Erkrankung verläuft in 50 bis 80 Prozent der Fälle tödlich.

(LM)