Österreich

Wie sehr darf man einen psychisch Kranken ausnützen?

Heute Redaktion
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Bild: Helmut Graf

Die Anklage (schwere Erpressung) klang nach Haft: Sascha W. und Daniel D. (beide 19, arbeitslos und vorbestraft) sollen einen psychisch Kranken brutal bedrängt haben.

Angeblich durch Drohungen und Gewalt brachten die Wiener ihren Bekannten Stephan S. dazu, ihnen seine Mindestsicherung zu geben und Handys zu kaufen, die sie verscherbelten. Der Bruder des Opfers erstattete Anzeige.

Am Mittwoch vor Gericht fühlte sich Sascha W. (Anwalt Roland Friis) aber fehl am Platz: "Stephan hat uns Geld geschenkt, weil er sich unsere Freundschaft erkaufen wollte. Und die Handy-Deals waren als Blitzkredit für einen Urlaub gedacht. Wir wollten die Verträge ja bezahlen, wurden davor aber verhaftet." Wirklich wahr? Das verwirrte Opfer hatte vor Gericht einen schlechten Tag. Folge mit Nachgeschmack: zwei Freisprüche.