Österreich

Wie sehr schadet dieses Foto der VP-/FP-Koalition?

Heute Redaktion
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Bild: Facebook

Das Foto von FPOÖ-Chef Haimbuchner beim Festakt für FP-Mitbegründer und SS-Brigadeführer Anton Reinthaller sorgte für gehörig Aufregung. Politik-Berater Thomas Hofer analysiert, warum gerade solche Geschichten für die FPÖ derzeit heikel sind und warum sie auch die ÖVP in eine schwierige Zwickmühle bringen.

Gereizt und aufgebracht ("absolut niederträchtig", "Frechheit", "Sauerei") reagierte LH-Stv. Haimbuchner auf die Berichte über den Festakt für Reinthaller. Kein Wunder: Im Gespräch mit "Heute" erklärt Politik-Berater Thomas Hofer, warum solche Geschichten der FPÖ derzeit schaden könnten: "Die FPÖ will ja strategisch woanders hin. Sie will in die Mitte rücken" – gerade im Hinblick auf die bevorstehende Hofburg-Wahl. Solche Enthüllungen würden diese Bemühungen konterkarieren.

"Es ist erstaunlich, dass das immer wieder passiert", so Hofer. Gerade Haimbuchner habe dieses In-die-Mitte-Rücken in letzter Zeit sehr gut und geschickt gemacht. Und gerade im Kampf um die Hofburg könnte das auch FP-Kandidat Norbert Hofer schaden. Ihm werde von seinen Gegnern ja häufig Janusköpfigkeit vorgeworfen, also dass er ein Mann mit zwei Gesichtern ist.

Dass solche Bilder von der FPÖ selbst auf Facebook gestellt werden, hält der Experte ebenfalls für erstaunlich. Ist es unabsichtlich passiert, würde das eben zeigen, dass die zunehmende Einbindung von Social Media Segen und Fluch zugleich sein kann. War es absicht, stellt sich die Frage: "Wem bringt das wirklich was?", so Hofer.

Was bedeuten solche Affären für die Koalition mit der ÖVP?

Auch die Beziehungen zur ÖVP können solche Fotos wie jenes aus Mettmach belasten. Auf der einen Seite habe die ÖVP in OÖ derzeit das Problem, dass sie sich "zu wenig von der FPÖ unterscheidet", so Hofer.

Ein Wirbel wie jener um Reinthaller bringe die VP in eine Zwickmühle, so Hofer: "Es ist eine Gratwanderung zwischen Duldung, Nichtkommentierung und Kritik". Immerhin sei die OÖVP-Klientel in der Frage zu einer Zusammenarbeit mit der FPÖ gespalten. Hofer: "Auf der einen Seite kommt die ÖVP unter Zugzwang, sich zu äußern, andererseits geht es natürlich um Nichtgefährdung des Koalitionsklimas".

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