Österreich

Wie strampelt sich OÖ weiter nach vorne?

Utrecht ist dort, wo OÖ hin will: weiter nach vorne in den internationalen Rankings. Wie das gelingen kann, schaute sich LH Stelzer vor Ort an.

Heute Redaktion
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Die Stadt Utrecht hat gut 300.000 Einwohner (die Provinz mehr als 1,2 Millionen) – und ist, wie alle Städte in den Niederlanden, eine Radfahrerstadt. Mal abgesehen davon, dass einem dort in der Innenstadt weitaus mehr Rad- als Autofahrer begegnen, wird am Utrechter Bahnhof derzeit auch das größte Fahrrad-Parkhaus Europas gebaut (für 12.500 Radler; Fertigstellung: 2018).

Und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass es dort üblich ist, Strecken innerhalb der Stadt, mit dem Fahrrad zurückzulegen. Das galt auch für LH Thomas Stelzer (ÖVP) bei seiner ersten Dienstreise als Landeshauptmann. Nach einem Tag Brüssel mit einem Treffen mit EU-Kommissionspräsident Juncker ging's weiter nach Utrecht. Und dort "strampelte" sich Stelzer im wahrsten Sinne des Wortes von Termin zu Termin.

Das Ziel: Infos zu bekommen, wie sich nicht nur der Landeshauptmann, sondern auch Oberösterreich weiter nach vorne strampeln kann! Denn: In internationalen Wirtschafts- und Bildungsrankings ist Utrecht um ein gutes Stück vor unserem Land.

Hier strampelt Stelzer in Utrecht von Termin zu Termin:

Dazu wurde u.a. der Science Park in Utrecht besucht, wo 88 Unternehmen beheimatet sind (darunter 65 Start-ups) und die Utrecht University. Knapp 25.000 Menschen arbeiten dort, etwa 20.000 Studenten sind an der Uni. Unternehmen wie "Nutricia Research" (gehört zum "Danone"-Konzern), forschen dort, entwickeln und testen neue (Baby-)Milchprodukte. Das Personal rekrutieren sie direkt von der Uni, bzw. bewerben sich Studenten von selbst. Im Grunde nicht verwunderlich, ist doch das Unternehmen von der Uni aus gesehen gleich "nebenan".

Informiert hat sich LH Thomas Stelzer auch über diverse (Start-up)-Unternehmen. Etwa "LomboXnet". Die Firma hat ein innovatives Modell entwickelt, wie Elektroautos mit Solarstrom aufgeladen werden können und wie die Batterien der Elektroautos als Speicher für den tagsüber produzierten Strom genutzt werden können, um diesen auch nachts zu verwenden – etwa, um damit Haushalte zu versorgen. Interessant auch: das Startup "snapcar.com". Das Unternehmen macht Geld mit einem Modell, wie Privatpersonen ihre Autos an andere Personen in der Nachbarschaft vermieten können.

Im Grunde macht Oberösterreich allerdings nicht so viel anders als Utrecht. Und ist damit auf einem guten Weg, sich weiter nach vorne zu "strampeln". In Utrecht wird als Schlüssel zum Erfolg immer der Begriff "TripleHelix" genannt. Gemeint ist damit eine enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Wissenschaft/Bildung und der Regierung. Was in Oberösterreich aber auch bereits intensiv praktiziert wird. Trotzdem: In Utrecht scheint es (noch) besser zu funktionieren.

Was können wir also noch von Utrecht lernen?

Landeshauptmann Stelzer resümiert nach der Reise: "Oberösterreich ist von den Grundlagen her gar nicht schlecht aufgestellt, aber in Utrecht ist man konsequenter. Sie brechen auch die Übergänge zwischen Wirtschaft und Politik, Wissenschaft und Politik usw. stärker auf. Es ist ein größeres Teamplay als bei uns. Und Utrecht tritt international selbstbewusster auf. Das können wir lernen."

Vereinbart wurde auch eine Zusammenarbeit zwischen Utrecht und Oberösterreich. LH Stelzer und der Vorstandsvorsitzende des Economic Boards Utrecht, Henk Broeders, unterzeichnten dazu einen Letter of Intentent. Hier das Foto dazu:

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